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Reiselust statt Reisefrust Prävention sexuell übertragbarer Infektionen bei Reisenden durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – Konzepte, Maßnahmen, Erfahrungen und Perspektiven

Prävention sexuell übertragbarer Infektionen bei Reisenden durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – Konzepte, Maßnahmen, Erfahrungen und Perspektiven

  • Leitthema: Reisemedizin
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Mobilität und Migration stellen regional und global ein wachsendes Risiko für die Gesundheit reisender Menschen dar. Die Prävention solcher gesundheitlichen Gefahren erhält gerade in Deutschland einen immer höheren Stellenwert. Von besonderer Bedeutung sind die weltweit zunehmenden Infektionskrankheiten, unter denen die sexuell übertragbaren Infektionen einen hohen Anteil haben. Seit den 80er Jahren hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Aufklärung über reisebedingte Gesundheitsrisiken und insbesondere über sexuell übertragene Infektionen konzeptualisiert und zu einem Arbeitsschwerpunkt gemacht.

Grundvoraussetzungen für erfolgreiche STD-Prävention sind:

█*Fokussierung der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung des Individuums,

█*Einbettung in positiv bewertete Themenzusammenhänge (Gesundheit) zur Verminderung von Abwehr und Verleugnung,

█*eine adäquate „Tonalität” der Umsetzung mit sachlicher Information oder auch origineller Darstellungsweise.

Die STD-Prävention soll also zielgruppenadäquat sein, hohe Aufmerksamkeit erreichen, aber nicht zur Distanzierung führen (keine Hervorhebung von Prostitution, Sex etc.); Differenzierung für persönliche Bezüge bieten und nicht mit Angst und Drohungen, sondern positiven und ermutigenden Botschaften arbeiten.

Die Evaluation der Auklärungseffekte zeigt, daß heute gerade Reisende mit erhöhtem STD-Risiko auch in erhöhtem Maße präventives Verhalten zeigen. Der bisherige jährliche Anstieg der Kondomnutzung scheint jedoch derzeit in eine Stagnation überzugehen. Die Fortsetzung und womöglich Intensivierung der Schwerpunktsetzung der Prävention bei Reisen ist deswegen wichtig. Kooperationsstrategien mit der Reiseindustrie haben dabei einen wachsenden Stellenwert. Komplementär muß die Qualität reisebezogener Gesundheitsberatung besser gesichert und gefördert werden.

Summary

Mobility and migration pose increasing risks for the health of travellers. Prevention of such health risks, especially of infectious diseases in general and sexually transmitted infections in particular, is seen as a priority task in Germany. Since the eighties the federal agency for health education (BzgA) conceptualized and prioritized health education on travel-associated health risks and STDs.

Prerequisites for successful STD prevention are:<@Normal.lf>█*To focus on individual independence and self-determination,<@Normal.lf>█*To integrate the messages into a positive valued context (health) to diminish avoidance and denial,

█*To implement the messages with adequate tonality, functional information or original presentation,<@Normal.lf>█*Adequacy for the target groups,

█*To attract a high degree of attention, but to avoid distancing (no emphasis on prostitution, sex etc.),

█*To offer personal references,

█*To work with positive and encouraging messages, not with fear and threats.

The evaluation of the education effects shows that nowadays especially travellers with increased STD risks also show better preventive behaviors. So far condom use increased from year to year, but now this seems to level off. Therefore it is important to continue and – if possible – to intensify prevention measures for travellers. Cooperative strategies with the travel industry will become more important. At the same time the quality of travel-associated health education and information has to be improved.

Mobilität und Migration: zur Notwendigkeit der Prävention von Infektionskrankheiten

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Müller, W. Reiselust statt Reisefrust Prävention sexuell übertragbarer Infektionen bei Reisenden durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – Konzepte, Maßnahmen, Erfahrungen und Perspektiven. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 42, 412–420 (1999). https://doi.org/10.1007/s001030050127

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001030050127

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