Zusammenfassung
Mit Blick auf die alternde Bevölkerung erlangt der Themenkomplex „Arbeit, Alter und Gesundheit“ eine zunehmende Bedeutung. Ein zentraler Aspekt arbeitsepidemiologischer Forschung ist daher die Frage, welche Arbeitsbedingungen krank machen und welche Faktoren für ein langes Verbleiben im Berufsleben maßgeblich sind. Bislang bedient sich die arbeitsepidemiologische Forschung hierfür unterschiedlicher Primär- und Sekundärdatenquellen, aber nur vereinzelt des Instruments des Datenlinkage. Die hier vorgestellte Studie verknüpft 2 große Datensätze zu einer „Age-Work-Matrix“ auf Basis der Klassifikation der Berufe von 1988 (berufliche Tätigkeit als Schlüsselvariable). Einer der verwendeten Datenkörper besteht aus der repräsentativen BIBB/BAuA-Befragung für Erwerbstätige aller Berufsgruppen in Deutschland 2005/06, der andere aus den Arbeitsunfähigkeitsmeldungen von Versicherten einer deutschlandweit vertretenen gesetzlichen Krankenkasse. Mit dem Matrix-Ansatz sollen Zusammenhänge zwischen subjektiv erlebten psychosozialen Belastungen und möglichen gesundheitlichen Auswirkungen untersucht werden. Die verwendeten Krankenkassendaten bieten mit den Angaben zur Arbeitsunfähigkeit einen Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die Nutzbarkeit der Arbeitsunfähigkeitsdaten in arbeitsepidemiologischen Studien, deren methodische Herausforderungen sowie die realisierten Lösungen werden diskutiert.
Abstract
Within the scope of an aging population, the topic age, work and health becomes more and more important. So far, research in occupational epidemiology utilizes various primary or secondary data sources. However, data linkage has rarely been used as an instrument in this field. The study presented here combines two large databases within a so-called “age–work matrix”, stratified by sex, age group and occupational group. This matrix is based on the German classification of occupations and uses its occupation codes as a key variable. The first database is the representative BIBB/BAuA employment survey for employees of all occupations in Germany 2005/06. The second database consists in sickness absence data of the insurees of a German statutory health insurance fund. Using the matrix approach, the study investigates associations of reported subjectively perceived psychosocial work strains and health impairments provided by health insurance claims data. These claims data offer sickness absence data as an indicator for health impairments. Usability of sickness absence data for studies in occupational epidemiology, their methodological challenges and the solutions realized in this study are discussed.
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Interessenkonflikt
Die korrespondierende Autorin weist für sich und ihre Koautoren auf folgende Beziehungen hin: Die Studie wurde von der BARMER GEK im Rahmen des Projekts „BEK-GEK Arbeit & Alter“ finanziell unterstützt. Alle Autoren geben an, dass bei dieser Studie keine Interessenkonflikte bestanden.
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March, S., Iskenius, M., Hardt, J. et al. Methodische Überlegungen für das Datenlinkage von Primär- und Sekundärdaten im Rahmen arbeitsepidemiologischer Studien. Bundesgesundheitsbl. 56, 571–578 (2013). https://doi.org/10.1007/s00103-013-1682-9
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