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Systeme Früher Hilfen: Gemeinsam geht’s besser!

Ergebnisse der ersten bundesweiten Bestandsaufnahme bei Jugend- und Gesundheitsämtern

A systemic approach to early childhood prevention

Outcomes of a first nationwide survey of Youth Welfare and Health Care System in Germany

  • Leitthema
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Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Ziel der vorgestellten Untersuchung ist die Erfassung und Beschreibung des Entwicklungsstandes kommunaler Systeme Früher Hilfen in der Bundesrepublik Deutschland. So gut wie alle teilnehmenden Jugendämter und eine große Mehrheit der teilnehmenden Gesundheitsämter geben an, den Auf- und Ausbau Früher Hilfen aktiv voranzutreiben, die meisten sind dabei auch Teil eines ressortübergreifenden Netzwerks. Das Begriffsverständnis Früher Hilfen ist allerdings sehr unterschiedlich und reicht von „Früher Förderung“ bis zum „Präventiven Kinderschutz“. Die bestehenden Kooperationsbeziehungen sind sehr heterogen und von der Systemzugehörigkeit der jeweiligen Behörde geprägt, wenn gleich es auch einige Beispiele für gelingende systemübergreifende Kooperationen gibt. Vertraglich gesicherte, verpflichtende Kooperationen sind jedoch – entsprechend den gesetzlichen Vorgaben – weitgehend auf das System Jugendhilfe beschränkt. Es zeichnet sich zudem eine deutliche Asymmetrie in der Kooperation der beiden kommunalen Behörden miteinander ab, die systematisch den möglichen Beitrag des Öffentlichen Gesundheitsdienstes im frühpräventiven Bereich schmälert. Deutlicher Unterstützungsbedarf wird übereinstimmend in Bezug auf die Finanzierungsgrundlagen Früher Hilfen signalisiert. Soll die nachhaltige Verankerung dieser Leistungskomplexe in das Regelsystem gelingen, müssen sowohl die sozialrechtlichen Grundlagen als auch die Qualifizierung der Systeme optimiert werden.

Abstract

The objective of this survey is to record and describe the current development status of municipal support systems targeting early childhood prevention in Germany. Nearly all participating youth welfare offices and a large number of the participating public health departments report ongoing activities in setting up and strengthening such support systems. Most of them declare to be part of interdisciplinary networks acting across departments. However, comprehension of the actual implications of early prevention varies broadly among participants and is marked by two contradictory statements: early empowerment for all parents (to be) on the one hand and preventive child protection for families at risk on the other. Cooperation with many different partners is common and mostly found within the own system but sometimes also by crossing borders. Mandatory cooperation, however, is an exclusive attribute of the youth welfare system, originating from the legal requirements. One of the most striking results is the almost complete ignorance of the powers and resources of public health departments’ by the youth welfare offices, mainly in charge for organizing municipal support systems for children and families. Improving the legal basis for funding and efforts for better qualification will be crucial for a sustainable development.

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Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6

Notes

  1. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf Ergebnisse der ersten Teiluntersuchung; die Auswertungen der Daten der zweiten Teilerhebung sind noch nicht abgeschlossen.

Literatur

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  2. Deutsches Jugendinstitut München (2007) Kurzevaluation von Programmen zu Frühen Hilfen für Eltern und Kinder und sozialen Frühwarnsystemen in den Bundesländern. Abschlussbericht. DJI, München

  3. Aktionsprogramm „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/ausschreibung-fruehe-hilfen-konzept,property=pdf,bereich=bmfsfj,rwb=true.pdf

  4. Landua D, Arlt M, Sann A (2009) Ergebnisbericht (1. Teiluntersuchung) zum Projekt „Bundesweite Bestandsaufnahme zu Kooperationsformen im Bereich Früher Hilfen“. Manuskript, Difu, Berlin

  5. Arlt M, Landua D, Sann A (2009) Methodenbericht (1. Teiluntersuchung) zum Projekt „Bundesweite Bestandsaufnahme zu Kooperationsformen im Bereich Früher Hilfen“. Manuskript, Difu, Berlin

  6. Brosius F (2004) SPSS 12. mitp, Bonn

  7. Bortz J (2005) Statistik, 6. Aufl. Springer, Berlin Heidelberg New York Tokyo

  8. Deutsches Jugendinstitut München (2009) Fragenkatalog zur öffentlichen Anhörung der Kinderkommission zum Thema „Neue Konzepte Früher Hilfen“. Stellungnahme, DJI, München

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Sann, A., Landua, D. Systeme Früher Hilfen: Gemeinsam geht’s besser!. Bundesgesundheitsbl. 53, 1018–1028 (2010). https://doi.org/10.1007/s00103-010-1124-x

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