Zusammenfassung
Die Debatte um die Situation der Stammzellforschung in Deutschland wird auf höchster politischer Ebene geführt. Es liegen hierzu verschiedene offizielle Stellungnahmen vor, unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Bisher gibt es jedoch keine fundierten repräsentativen Daten über die Ansichten und Erfahrungen der betroffenen Wissenschaftler zur bzw. mit der Situation. In einem Kooperationsprojekt werden gegenwärtig deutschland- und weltweit deutschstämmige Stammzellforscher im In- und Ausland sowie aus dem Ausland stammende Stammzellforscher, die in Deutschland arbeiten, zur Lage der Stammzellforschung befragt. Im vorliegenden Beitrag werden erste Zwischenergebnisse aus 14 qualitativen Interviews mit in Deutschland und England tätigen Stammzellforschern und Nachwuchswissenschaftler sowie aus 117 Online-Befragungen in Deutschland arbeitender Wissenschaftler vorgestellt. Die Motive der Befragten, bestimmte Forschungsrichtungen zu betreiben, sind vielfältig. Die aktuelle Gesetzgebung zur Stammzellforschung wird sehr kritisch bewertet. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die gerade vom Parlament verabschiedete Stichtagsverschiebung von Forschern in Deutschland als nicht befriedigend betrachtet wird.
Abstract
The legal status of stem cell research in Germany has most recently been debated at the highest political level. Stakeholders have argued referring to the situation of stem cell researchers in past debates; however, a survey of the views and attitudes of German stem cell researchers is currently being performed by the University of Marburg also involving a team at Exeter University. Here, we present some of the first findings from this study on the basis of 14 qualitative interviews and 117 responses to the quantitative survey. The data suggest that the motives for engaging in particular areas of research are multilayered. Respondents take a critical view towards the way in which research on human embryonic stem cells has been regulated. The majority of interviewees rejected a change in legislation involving the amendment of the cut-off date for the import of human embryonic stem cells lines. Also, the recent changes in the German regulation of stem cell research that, among other changes, include a change of the cut off date for the production of lines which could become used in the country from January 2002 to May 2007 appear not to be received as a satisfactory solution of the constraints experienced by science through the law in Germany.
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Kooperationsprojekt: AG Bioethik-Klinische Ethik in Zusammenarbeit mit der University of Exeter
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Krones, T., Samusch, T., Weber, S. et al. Brain Drain in der Stammzellforschung?. Bundesgesundheitsbl. 51, 1039–1049 (2008). https://doi.org/10.1007/s00103-008-0633-3
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