Umsetzung der neuen EG-Badegewässerrichtlinie in Deutschland

Zusammenfassung

Unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde eine Novelle der Badegewässerrichtlinie 76/160/EWG erarbeitet, die am 24. März 2006 in Kraft getreten ist (Richtlinie 2006/7/EG) und innerhalb von 2 Jahren in Deutschland von den Ländern in nationales Recht umgesetzt werden muss. Die neue Richtlinie enthält viele positive Neuerungen wie die Reduktion der Überwachungsparameter auf hygienisch relevante Indikatoren, eine Vereinheitlichung der Nachweisverfahren, die Forderung nach einem aktiven Management der Badegewässer und eine Verschärfung der Grenzwerte für Küstengewässer, die den Schutz der Badenden erhöhen. Der Bund-Länder-Arbeitskreis "Badegewässer" erarbeitet für die Umsetzung in deutsches Recht eine Musterverordnung, die als Basis für die Länderverordnungen dienen soll. Im Jahr 2008 soll mit der Überwachung der Badegewässer nach der neuen Richtlinie begonnen werden, sodass ab 2011 eine Einstufung der Badegewässer nach der neuen Richtlinie durchgeführt werden kann. Die Umsetzung der Anforderungen in der neuen Richtlinie v. a. hinsichtlich der Erstellung von Badegewässerprofilen sowie der Information und Beteiligung der Öffentlichkeit werden zu einem erhöhten Arbeitsaufwand in den zuständigen Behörden führen. Eine frühzeitige Festlegung der Vorgehensweise zur Erstellung und Übermittlung der Badegewässerprofile und Berichte an die EU sind Voraussetzung für eine fristgerechte Umsetzung. Klärungsbedarf besteht auch für die Einstufung der Badegewässer in den vier Jahren zwischen der Einführung der neuen Parameter und der erstmöglichen Einstufung nach der neuen Richtlinie.

Abstract

A revised version of the Bathing Water Directive 76/160/EWG has been elaborated to include scientific progress in risk assessment of bathing-related illness. The new Bathing Water Directive 2006/7/EC came into force on March 24, 2006, and will have to be implemented in the federal states within two years. The new bathing water directive contains several positive innovations which will improve a protection of the bathers namely i) health related indicators, ii) uniform detection methods, iii) requirements for active bathing water management, and iv) stricter standards for coastal waters. In Germany, the 16 federal states of the Federal Republic of Germany – the Länder – are responsible for monitoring bathing waters and for implementing the new bathing water directive into national law. A common master directive is being written by a joint working-group to ensure comparable implementation in all parts of Germany. An immediate application of the new directive is not possible since the parameter "intestinal enterococci" is currently not routinely monitored. It was decided to start monitoring according to the new directive in Germany in 2008. This will allow the first classification of bathing waters according to the new directive in 2011.