Proximale Femurfrakturen (Osteoporose) und geriatrische Rehabilitation

Zusammenfassung

Die Osteoporose zählt wegen ihrer Häufigkeit und den Kosten der Folgen zu den 10 wichtigsten Volkskrankheiten. Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es sich dabei nicht um die „normalen“ Folgen des Alterungsprozesses handelt, sondern um eine Erkrankung, für die eine evidenzbasierte Diagnostik und Therapie zur Verfügung stehen. Da die Häufigkeit der Osteoporose mit dem Alter stark zunimmt, weist sie aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland eine starke Dynamik auf. Um die gesellschaftliche Bedeutung der Osteoporose adäquat beurteilen zu können, müssen mehrere Endpunkte der Erkrankung berücksichtigt werden. Dazu zählen neben der Mortalität insbesondere die Einschränkungen der Selbstversorgung nach Frakturen. Vor allem die proximale Femurfraktur wird mit den Folgen Übersterblichkeit, Verlust der Selbstständigkeit und Einweisungen in Pflegeheime mit den entsprechenden ökonomischen Konsequenzen an Bedeutung zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, frühzeitig Daten zur derzeitigen Versorgungssituation im ambulanten und stationären Bereich sowie in der Rehabilitation zur Verfügung zu haben, um die Versorgungspraxis zu optimieren. Die vorliegenden Erfahrungen aus 2 empirischen Untersuchungen zeigen, welche Versorgungsprobleme bestehen und wie durch Forschung eine Verbesserung der Situation erzielt werden kann.

Abstract

Osteoporosis is one of the ten leading diseases with an enormous epidemiological and economic burden for societies. Research in recent years has shown that osteoporosis is not part of the “normal” aging process, but a disease with an evidence-based body of knowledge concerning diagnostics and therapy. Because the correlation of the frequency with age is high and because of the demographic dynamics in the coming years in Germany, the importance of this disease will dramatically increase. From a societal point of view, several endpoints have to be to considered, especially mortality and loss of independence after fracture. The importance of the social and economical consequences of hip fractures (excess mortality, loss of independence, institutionalization) will increase in the near future. Therefore, it is necessary to have an adequate database for different sectors of the health system (ambulatory, hospital, rehabilitation). A health system will then be able to decide on effective and efficient ways of allocating resources. The experiences of two research projects with registry data show that it is possible to demonstrate the deficits and problems of current medical care and to develop strategies for an optimization in the future.