Qualitätsregister in der Kardiologie

Zusammenfassung

Mit prospektiven Registern von konsekutiven Patienten mit häufigen kardiologischen Krankheitsbildern können sowohl der aktuelle Stand der Therapie als auch Indikationen für spezifische Therapieformen sowie Verläufe und zeitliche Trends von wichtigen Erkrankungen in der Kardiologie erfasst werden. Hierzu eignen sich besonders Patienten mit akutem Herzinfarkt oder mit wichtigen Prozeduren wie die perkutane koronare Intervention (PCI). Die Indikationen und Ergebnisse der PCI in über 80 Kliniken der Arbeitsgemeinschaft Leitender Kardiologischer Krankenhausärzte (ALKK) werden seit 1992 in einem zentralen Register prospektiv erfasst und somit über 20% der in Deutschland durchgeführten PCIs seit über 10 Jahren mit einer hohen Vollständigkeit prospektiv dokumentiert und ausgewertet. Dies ist mit einer Beschränkung auf wenige wichtige Fragen sowie auf die aktuellen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen angepassten Dokumentationsbögen möglich. Mit einem ähnlichen Konzept werden seit 1992 bundesweit in bis zu 210 Kliniken Patienten mit akuten koronaren Syndromen, vorwiegend ST-Hebungsinfarkte, in bisher 5 aufeinander folgenden Registern erfasst. In diesen Registern wurde regelmäßig auch die Einhaltung einer leitliniengerechten Therapie abgefragt. Damit konnte eine Erhöhung des Anteils von Patienten mit leitliniengemäßer Versorgung erreicht werden. Dies war wiederum mit einer Verbesserung der Prognose verbunden.

Abstract

Prospective registries performed in consecutive patients with frequent cardiac diseases and procedures are able to provide important information about therapies, complications, clinical outcome, and temporal trends in cardiology. Since 1992 all consecutive percutaneous coronary interventions (PCI) performed in over 80 hospitals of the ALKK (Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte) have been centrally collected in a registry. This registry contains over 20% of all PCI procedures performed in Germany during the last 10 years. By restricting the documentation to a limited number of items, it was possible to establish this registry with a high degree of completeness of the data. A similar concept formed the basis for five consecutive registries in patients admitted with acute myocardial infarction. In these registries the participating investigators were asked to provide reasons for their treatment decisions, e. g., withholding guideline- adherent therapies. With this feature an increase in the use of guideline-adherent therapies could be observed, which was associated with an improvement in clinical outcome.