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Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in Deutschland Übersicht auf der Grundlage des Gutachtens “Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit” des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 2000/2001

Übersicht auf der Grundlage des Gutachtens “Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit” des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 2000/2001

  • Leitthema: Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Methoden der Qualitätssicherung bzw. des Qualitätsmanagements befassen sich mit der Art und Weise, wie vorhandene Einrichtungen, Verfahren, Maßnahmen und Dienstleistungen zum gesundheitlichen Wohl des Patienten verbessert und wie mögliche versorgungsbedingte Schäden vermieden werden können. Es ist daher sinnvoll, sie als “sekundäre” Technologien zu bezeichnen, die zur Optimierung “primärer” Technologien der Diagnostik, Therapie, Rehabilitation oder Beratung eingesetzt werden. Angesichts des hohen Aufwands und der mit qualitätssichernden Verfahren verbundenen Kosten ist es jedoch wichtig, die bisherigen Erfahrungen mit qualitätssichernden Verfahren kritisch zu überprüfen. Wie alle anderen Maßnahmen oder Technologien im Gesundheitswesen sind Qualitätssicherungsmaßnahmen auf ihre Wirkung und Kostenangemessenheit vor und während ihres Einsatzes zu überprüfen. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt und wie qualitätssichernde Verfahren zielgerecht eingesetzt werden können, um tatsächlich einen Beitrag zur Verbesserung der Ergebnisse der Gesundheitsversorgung zu leisten. Qualitätssichernde Maßnahmen sollten sich auf prioritäre Gesundheits- und Versorgungsprobleme konzentrieren. Hierzu gehören häufige und schwerwiegende Gesundheitsprobleme sowie Kernleistungen der jeweiligen Institution und besonders risikobehaftete Interventionen. Qualitätssicherung muss an erster Stelle gesundheitlichen Nutzen stiften und Patienten vor vermeidbaren versorgungsbedingten Schäden bewahren. Patienten- und Ergebnisorientierung sollten daher im Mittelpunkt des Qualitätsmanagements im Gesundheitswesen stehen. Das Leitbild des mündigen, informierten und in seiner Würde und Autonomie respektierten Patienten muss gewahrt werden. Die Stärkung der Position der Nutzer des Systems setzt vor allem eine umfassende, verständliche und für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen verfügbare Information über die erreichbare Qualität und über Qualitätsergebnisse voraus. Sie ist für die Entwicklung einer qualitätsorientierten Informationskultur im Gesundheitswesen notwendig. Ihr sollte eine hohe Priorität zukommen.

Abstract

Methods of quality management and quality assurance aim at improving medical facilities, procedures and services to benefit patients and avoid potential harm. It is prudent to call these measures “secondary technologies” because they are used to optimize the so-called “primary technologies” used in medicine such as diagnosis, therapy, rehabilitation and counseling. However, in light of the considerable efforts and high costs associated with quality assurance measures, it is important that these measures be subject to critical review. Like all other procedures or technologies used in health care, quality assurance measures must be reviewed with respect to their effects and costs prior to and during implementation. The primary issue of such pre-evaluation and re-evaluation is to analyze whether the benefits justify the costs and then to define how quality assurance measures can be used to help improve the outcomes of health care services. Quality assurance measures must focus on health care priorities. They should be limited to common and serious health problems, the core services of the different health care providers and to high-risk interventions. Quality assurance must contribute primarily to the health of patients and protect them from avoidable harm. Quality management must be patient and outcome oriented and should uphold the ideal of the responsible and informed patient, whose dignity and autonomy must be respected. Above all, strengthening the position of health care users requires comprehensive, comprehensible and easily accessible information on the targets and outcomes of quality management. This is a basic requirement for setting up a quality-oriented information culture in the health care system and should be given high priority.

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Helou, A., Schwartz, F. & Ollenschläger, G. Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in Deutschland Übersicht auf der Grundlage des Gutachtens “Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit” des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 2000/2001. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 45, 205–214 (2002). https://doi.org/10.1007/s00103-001-0372-1

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