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Bakterielle Infektionsrisiken allogener und autologer Blutkomponenten

  • Fremdbluttransfusion
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Zusammenfassung

Die Sicherheit von Blutprodukten steht unverändert im Brennpunkt des öffentlichen Interesses und führt zu ständigen und manchmal einschneidenden Veränderungen der klinischen Praxis, z. B. der Eigenblutanwendung, den modifizierten Richtlinien zur Blutgruppenbestimmung und Bluttransfusion und dem neuen Transfusionsgesetz. Gleichzeitig ist trotz steigender Operationszahlen eine verminderte Spendebereitschaft auch autologer Spender zu verzeichnen.

Die Bemühungen um Infektionssicherheit von Blutkomponenten decken aber sowohl bei homologen als auch bei autologen Spendern bei Produkten, die nicht inaktiviert werden können bzw. bei Raumtemperatur gelagert werden, eine Sicherheitslücke auf. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind in bis zu 25% der Fälle auf bakterielle Kontaminationen zurückzuführen. Das Risiko für eine fatale bakterielle Kontamination wird auf 1 pro 6 Mio. durchgeführte Transfusionen geschätzt. Das Risiko einer nichtfatalen bakteriellen Kontamination liegt in einem Bereich von 1–7 Fällen pro 1000 Transfusionen. Insbesondere Yersinia enterocolitica, Escherichia coli, Pseudomonas-, Salmonella-, aber auch Brucella-Spezies rufen septische Transfusionsreaktionen hervor. Plättchenkonzentrate, die bei Raumtemperatur gelagert werden, sind häufig mit Staphylokokken und Streptokokken und weniger häufig mit gramnegativen Organismen kontaminiert. Dieses Risikoprofil besteht auch bei autologen Blutspendern und unterstreicht den Stellenwert einer gründlichen Auswahl der Blutspender mit Anamnese, ärztlicher Untersuchung und mikrobiellen Qualitätskontrollen, vor allem am Ende der Lagerungszeit. Momentan gibt es keine Evidenz, dass die Leukozytendepletion von Blutprodukten zu einer Verhinderung bakterieller Kontamination führt. Auch die Bestrahlung von Blutkomponenten führt zu keiner Reduktion bakterieller Kontaminationen. Zukünftig muss die Überprüfung der Produktqualität auch Verfahren beinhalten, die zu einer Erkennung bakterieller Kontamination führen.

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Seyfert, U., Mörsdorf, S. & Kleinschmidt, S. Bakterielle Infektionsrisiken allogener und autologer Blutkomponenten. Anaesthesist 50 (Suppl 1), S21–S23 (2001). https://doi.org/10.1007/s001010170005

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