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Katecholamintherapie in der Sepsis

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Der Anaesthesist Aims and scope Submit manuscript

Die Frage nach dem sinnvollen Einsatz von Katecholaminen im Rahmen der Therapie von Patienten mit Sepsis erscheint überflüssig, denn in nahezu jedem Lehrbuch der Pharmakologie oder der Intensivmedizin finden sich Tabellen, die die Effekte der verschiedenen Katecholamine auf die einzelnen Rezeptortypen und auf die verschiedenen Organe bzw. Organsysteme darstellen (Tabelle 1, 2)

Die heute bekannten globalen und regionalen Effekte der verschiedenen Katecholamine beruhen jedoch zum großen Teil auf tierexperimentellen Studien und Untersuchungen an nichtseptischen Patienten. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass sich unter den Bedingungen der Sepsis die Effekte der Katecholamine – insbesonders auf regionaler Ebene – erheblich von denen unter nichtseptischen Bedingungen unterscheiden [1]. Eine Neubewertung der zur Verfügung stehenden Katecholamine, insbesondere bezüglich ihrer Effekte auf die Perfusion einzelner Organe ist daher unumgänglich.

Bei septischen Patienten können die Effekte der Katecholamine im Vergleich zu Gesunden quantitativ und sogar qualitativ unterschiedlich ausfallen.

Aufgrund der Bedeutung der Herzfunktion, des Gefäßstatus und der regionalen Perfusion müssen die Katecholamine bezüglich ihrer Effekte auf Herz, Kreislauf und Organperfusion bewertet werden.

Insbesondere die regionalen Effekte der Katecholamine sind aber von besonderer Bedeutung, da die Gewebeminderperfusion und -hypoxie eine zentrale Rolle in der Genese und im Verlauf der Sepsis spielen. Insbesondere für den Gastrointestinaltrakt besteht der begründete Verdacht, dass eine Minderperfusion und damit einhergehend eine Hypoxie, eine Sepsis nicht nur unterhalten, sondern auch auslösen kann [5]. Der mangelnden Substratzufuhr in einzelnen Teilkreisläufen aufgrund von Störungen auf der Ebene von Makro- und Mikrozirkulation steht häufig ein durch die Sepsis induzierter gesteigerter Substrat- und Sauerstoffbedarf gegenüber. Obwohl unter den Bedingungen einer Sepsis die Perfusion des Splanchnikusgebietes relativ und absolut erhöht ist [27], muss mit einer relativen Minderperfusion gerechnet werden, da der Sauerstoffverbrauch im Splanchnikusgebiet deutlich höher als bei Patienten ohne Sepsis ist [44].

Empfehlungen zum Einsatz von Katecholaminen zu geben, ist nur möglich, wenn auch gleichzeitig definiert wird, welche therapeutischen Zielgrößen in der hämodynamischen Therapie bei septischen Patienten angestrebt werden sollten.

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Meier-Hellmann, A. Katecholamintherapie in der Sepsis. Anaesthesist 49, 1069–1076 (2000). https://doi.org/10.1007/s001010070025

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