Der Evolution der Lebewesen aus dem Wasser heraus auf das Land hat ihnen neue Lebensräume eröffnet. Voraussetzung hierfür war es, den Körperzellen eine eigene wässrige Umgebung zu schaffen, den Extrazellularraum, der sie von äußeren Einflüssen unabhängig macht. Dies wurde möglich durch die Entwicklung der Niere von einem reinen Ausscheidungsorgan hin zu einer komplexen “Recyclinganlage”, die das notwendige Wasser konserviert und den Extrazellularraum in Zusammensetzung und Volumen konstant hält.
Für die Feinjustierung der Flüssigkeits- und Elektrolythomöostase ist die Niere in ein komplexes System von Regelkreisen eingebunden. Wie wichtig diese Funktion ist, wird nicht nur bei einem Versagen der Niere, sondern auch bei Störungen der neurohumoralen Regulation (Sympathikus, Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) deutlich. Bereits die Retention von lediglich 150 ml pro Tag (etwa dem Volumen einer Tasse) führt klinisch innerhalb weniger Tage zum Auftreten von Atembeschwerden und periphere Ödemen.
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Heyne, N., Veiel, C., Erley, C. et al. Aktuelle Diuretikatherapie. Anaesthesist 49, 1038–1045 (2000). https://doi.org/10.1007/s001010070020
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001010070020