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Die Trachealruptur Verzögerte Diagnose durch primär zu tiefe endobronchiale Intubation

Verzögerte Diagnose durch primär zu tiefe endobronchiale Intubation

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Zusammenfassung

Ein 37-jähriger Mann wurde wegen blutender Mittelgesichtsfrakturen nach einem Motorradunfall an der Unfallstelle vom Notarzt intubiert. Nach Verlegung mit dem Hubschrauber in eine Zentrumsklinik ergab die primäre Diagnostik außer den schweren Mittelgesichtsfrakturen und Weichteilverletzungen keine weiteren pathologischen Befunde. Als der Patient zur Versorgung der Gesichtsschädelfrakturen tracheotomiert wurde, konnte er kaum mehr beatmet und oxygeniert werden. Auch das Legen von Thoraxdrainagen beidseits bei Verdacht auf einen Pneumothorax brachte keine Besserung. Die notfallmäßige Bronchoskopie zeigte einen großen Trachealeinriss in der Pars membranacea unmittelbar oberhalb der Karina. Der Tubus konnte mit Mühe unter bronchoskopischer Kontrolle über die Rupturstelle hinaus in den rechten Hauptbronchus vorgeschoben werden. Primär traten keine Beatmungsprobleme auf, weil der Patient auf der Unfallstelle unbeabsichtigt zu tief intubiert wurde, so dass der Tubus die Rupturstelle oberhalb der Karina abdichtete und das Entstehen eines Mediastinalemphysems mit seinen Folgen verhinderte. Eine beidseitige Beatmung war wegen des Murphyauges des Tubus trotzdem möglich. Erst ein Thoraxröntgenbild zeigte die endobronchiale Lage des Tubus, aus welchem aber keine therapeutischen Konsequenzen gezogen wurden. Die Trachealruptur wurde mit einem gestielten Perikardlappen gedeckt und der Patient ohne Residuen nach Hause entlassen. Dieser Fall zeigt, dass bei einem Trauma im Bereich der Luftwege jede Veränderung der Tubuslage unerwartet schwerwiegende Veränderungen nach sich ziehen kann.

Abstract

Tracheobroncheal rupture is a rare complication of intubation techniques using a stylet. In this case report the patient was intubated by an emergency physician in a preclinical setting after a motorvehicle accident. Iatrogenic tracheal laceration was masked by inappropriate position of the endobronchial tube. By chance ventilation was maintained to both lungs by flow through the Murphy's eye of the tube and the lumen of the tube. In correcting the deep tube position after a chest x-ray laceration of the trachea was unmasked and ventilation problems occurred immediately. The tube was replaced under fiberoptical control and the patient was managed for surgical repair using a jet ventilation technique. In this case two complications of endobronchial intubation occurred, but the deep tube placement opposed the effects of the tracheal laceration. This was probably life saving for the patient during emergency transfer by helicopter after the accident. The anaesthesiological management during tracheal repair is discussed.

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Besmer, I., Schüpfer, G., Stulz, P. et al. Die Trachealruptur Verzögerte Diagnose durch primär zu tiefe endobronchiale Intubation. Anaesthesist 50, 167–170 (2001). https://doi.org/10.1007/s001010050984

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