Zusammenfassung
Der Morbus Friedreich stellt eine sehr seltene neurologische Erkrankung dar, bei der es bereits beim jungen Erwachsenen zu Degenerationen im Bereich der Hinterwurzel und schließlich im Bereich der Vorderwurzel des Rückenmarks kommt. Besonders im Rahmen des Bereitschaftsdienstes steht man plötzlich vor der Frage, ob im Rahmen einer Anästhesie eines solchen Patienten eher der Intubationsnarkose, oder aber einem regionalen Betäubungsverfahren der Vorzug gegeben werden sollte. Wir berichten über eine 36jährige Patientin mit einer spinocerebellären heredoataxie (Morbus Friedreich), die sich einem proktologischen Eingriff unterziehen mußte. Hierbei erfolgte eine Spinalanästhesie mittels 3 mg hyperbarem Bupivacain im Sitzen. Sowohl der intra- als auch der postoperative Verlauf waren unauffällig, insbesondere in bezug auf die neurologische Grunderkrankung kam es zu keinerlei Komplikationen.
Abstract
Friedreich's disease is a very rare neurological disorder that causes degeneration of the posterior roots of the spinal nerves and progresses to the anterior roots, even in young adults. Hospital emergency teams face the question of choice of anaesthesia in such patients should general anaesthesia be preferred to regional anaesthesia. We report a 36-year-old patient with spino-cerebellar heredoataxia (Friedreich's disease) who underwent a proctological procedure after administration of spinal anaesthesia with 3 mg hyperbaric bupivacaine in a sitting position. Both the intra- and post-operative courses were unremarkable; in particular, with regard to the underlying neurological disease, no complications were observed.
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Eingegangen am 25. April 1994 Angenommen am 29. August 1994
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Bernhardt, A., Eilingsfeld, T. Spinalanästhesie (Sattelblock) bei Morbus Friedreich. Anaesthesist 44, 483–485 (1995). https://doi.org/10.1007/s001010050180
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001010050180