Zusammenfassung
Bei einer Schiffskatastrophe, in deren Verlauf das in Lübeck beheimatete Segelschulschiff PAMIR im Herbst 1957 in dem Hurrikan „Carrie“ nordwestlich der Azoren untergegangen ist, fanden 80 Besatzungsmitglieder den Tod. Unter den Toten befand sich auch der an der Universitäts-Frauenklinik der Charité arbeitende Schiffarzt Dr. med. Heinz Ruppert, ein Facharzt für Anästhesie, Gynäkologie und Geburtshilfe. Als Anhänger neuroaxialer Leitungsanästhesietechniken bemühte er sich um die Etablierung der Periduralanästhesie in seinem Fachgebiet und arbeitete zeitlebens wissenschaftlich über diese Thematik. 1954 konnte er sich an der Charité mit einer Arbeit zu diesem Gegenstand habilitieren und wurde zum Dozenten ernannt. Sein wissenschaftliches Œuvre wurde bislang nicht gewürdigt; ein Grund, an einen vergessenen deutschsprachigen Protagonisten der gynäkologisch-geburtshilflichen Anästhesie zu erinnern.
Abstract
In the fall of 1957 there was a momentous ship disaster, during which the four-masted barque PAMIR sank in the Hurricane Carrie northwest of the Azores and 80 crew members were killed. Among the crew members killed was the ship’s doctor Dr. med. Heinz Ruppert, a specialist in anesthesiology, gynecology and obstetrics from the University Women’s Hospital of the Charité in East Berlin. Since he was also a specialist in anaesthesiology he was primarily responsible for the anaesthesiological care of patients at the University Women’s Hospital at the Charité. As an avid supporter of neuraxial conduction anaesthesia techniques, he primarily worked on this topic scientifically and tried to establish peridural anaesthesia in obstetrics. In 1954 he was able to habilitate at the Charité with a thesis on this subject and was appointed as lecturer. His scientific oeuvre has so far not been appreciated, a reason to remember this forgotten German protagonist of gynecological obstetric anaesthesia.
Literatur
Verwendete Literatur
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Weiterführende Literatur
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Danksagung
Der Verfasser dankt der Schwester von Herrn Dr. H. Ruppert, Frau M. H. Oliver, Kaiserslautern, herzlich für die Überlassung der Bilder und die biografischen Informationen. Der Dank gilt auch Herrn Liebel, Kaiserlautern, einem engen Freund der Familie Ruppert. Herrn Dr. H. U. Gerber, dem langjährigen Anästhesisten von Prof. Dr. Helmut Kraatz an der Universitäts-Frauenklinik an der Humboldt-Universität zu Berlin und seiner Ehefrau Rosemarie danke ich für ihre Informationen, die sie mir bei einem Gespräch mitgeteilt haben. Herrn Eckhard Roch, Travemünde, danke ich für die Überlassung der gezeigten Fotografie. Herr Dr. C. Nemes, Überlingen, und Herr W. Schwarz, Nürnberg, übernahmen die kritische Durchsicht des Manuskriptes.
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M. Goerig gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden vom Autor keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Goerig, M. Ein deutsch-deutsches Schicksal: Heinz Ruppert – ein in Vergessenheit geratener Pionier der Periduralanästhesie und der letzte Schiffsarzt der PAMIR. Anaesthesist 71, 220–232 (2022). https://doi.org/10.1007/s00101-021-01028-0
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00101-021-01028-0
Schlüsselwörter
- Deutschsprachige Pioniere der Periduralanästhesie
- Anfänge der Periduralanästhesie in der Gynäkologie im deutschsprachigen Raum
- Probleme bei der Identifizierung des periduralen Raumes
- Entwicklung des technischen Equipments für die epidurale Anästhesie
- Geschichte der gynäkologischen Anästhesie