Lebensbedrohliche Dislokation einer Trachealkanüle bei einer Patientin mit oropharyngealem Angioödem

Zusammenfassung

Angioödeme mit Beteiligung der Lippen, der Zunge sowie der pharyngealen und laryngealen Schleimhaut treten selten als Komplikation einer Therapie mit ACE-Hemmern auf, können aber zu akuter Atemnot bis hin zum Tod durch Ersticken führen.Wir berichten über eine 83-jährige Patientin, bei der eine derartige Atemwegsproblematik zunächst durch Notfalltracheotomie beherrscht wurde, es im weiteren Verlauf jedoch zu einer lebensbedrohlichen Dislokation der Trachealkanüle mit nachfolgendem Spannungspneumothorax kam.Anhand des Falles werden die möglichen Folgen einer Trachealkanülendislokation diskutiert und die Vorteile der frühzeitigen Anlage eines epithelisierten Tracheostomas aufgezeigt, das nach akzidenteller Dekanülierung jederzeit ein sicheres und schnelles Wiedereinführen der Trachealkanüle erlaubt.Damit wird eine rasche Sicherung der Atemwege gewährleistet, selbst bei fehlender oro- oder nasotrachealer Intubationsmöglichkeit aufgrund einer Verlegung der oberen Atemwege oder erschwerten Intubationsbedingungen.

Abstract

Angioedema of the lips and the tongue with pharyngeal and laryngeal involvement caused by angiotensin-converting enzyme inhibitors (ACEI) is rare but can cause severe airway compromise and even death due to suffocation.We present the case of a 83-year-old woman with a life-threatening displacement of a tracheostomy tube followed by tension pneumothorax after initial successful treatment of such an airway obstruction by emergency tracheostomy. This case highlights the hazards of tracheostomy tube displacement and is a reminder that where concern of tube dislodgement exists and especially when the possibility of orotracheal intubation is lacking due to upper airway obstruction or difficult airway, permanent epithelized tracheostomy should be performed early to ensure safe and fast tube replacement at any time.