Die einmalige Einladung von Männern zum PSA-Screening auf Prostatakrebs hat auf 15 Jahre betrachtet eine sinkende krebsspezifische Mortalität zur Folge. Wunder bewirkt das Verfahren aber keine.

Wie sich die einmalige Einladung von Männern im Alter zwischen 50 und 69 Jahren zum PSA-Screening auf Prostatakrebs (PCA) auf die krebsspezifische Mortalität auswirkt, wurde in der CAP(Cluster Randomized Trial of PSA Testing for Prostate Cancer)-Studie untersucht. Einbezogen wurden zwischen Januar 2002 und Januar 2009 mehr als 410.000 Männer aus England und Wales, von denen rund 190.000 zur Interventionsgruppe mit und 220.000 zur Kontrollgruppe ohne Screeningeinladung gehörten. Bei PSA-Werten ab 3,0 ng/ml im Screening erfolgten weitere diagnostische Tests.

In ersten Analysen zeigte sich, dass sich die Zahl der Diagnosen von PCA in den ersten 18 Monaten von 2,2 je 1.000 Personenjahre in der Kontrollgruppe auf 10,4 je 1.000 Personenjahre in der Screeninggruppe erhöhte. Im medianen Follow-up von zehn Jahren war indessen kein signifikanter Rückgang der PCA-spezifischen Mortalität festzustellen, die Raten lagen bei 0,29 % (Intervention) versus 0,30 % (Kontrollen).

Die Ergebnisse einer Sekundäranalyse der CAP-Studie nach 15-jähriger Nachbeobachtung wurde nun vorgelegt. In dieser Zeit hatten kumulativ 7,08 % der gescreenten und 6,94 % der ungescreenten Männer eine PCA-Diagnose erhalten. Die krebsspezifische Mortalität betrug 0,69 % gegenüber 0,78 %, was einer statistisch signifikanten Reduktion um 0,09 Prozentpunkte zugunsten des Screenings entsprach.

Mehr Männer der Interventionsgruppe (2,2 % versus 1,6 %) wiesen einen Gleason-Score von maximal 6 auf, auch waren lokalisierte Tumoren im Stadium T1/T2 bei ihnen häufiger zu finden (3,6 % versus 3,1 %).

Bei mittel- und hochgradigen Karzinomen, lokal (T3) und weiter fortgeschrittenen Tumoren (T4/N1/M1) ergaben sich keine Unterschiede. Auch die Gesamtsterblichkeit unterschied sich nicht signifikant (23,2 % versus 23,3 %). 0,7 % und 0,5 % der Todesfälle mit Blick auf PCA gingen auf diagnostische Biopsien oder die Krebstherapie zurück.

Fazit: Bereits ein einmaliges PSA-Screening im Alter zwischen 50 und 69 Jahren senkt dieser Sekundäranalyse zufolge die PCA-Sterblichkeit. Die absolute Reduktion fällt jedoch gering aus: Die 15-Jahres-Sterblichkeit an PCA betrug in der Screeninggruppe der CAP-Studie 0,69 %, in der Kontrollgruppe 0,78 %.

Martin RM et al. Prostate-Specific Antigen Screening and 15-Year Prostate Cancer Mortality: A Secondary Analysis of the CAP Randomized Clinical Trial. JAMA 2024; https://doi.org/10.1001/jama.2024.4011