Aktuell werden verschiedene Verhütungsmethoden für Männer erforscht - darunter neben hormonellen Methoden die thermische Verhütung (TMC). Eine Umfrage ergab jetzt, dass alle Teilnehmer den wärmebasierten Ansatz weiterempfehlen würden. Ein spezieller Slip schiebt die Hoden dabei in die Nähe des äußeren Leistenrings, wodurch sie leicht erwärmt werden. In vorherigen Studien wurde beobachtet, dass der Anstieg der Hodentemperatur um 2 °C für 15 bis 24 Stunden täglich die Spermatogenese hemmt und dass sich die Spermienparameter nach einiger Zeit ohne den Verhütungsslip wieder normalisieren. 51 Paare hatten TMC über insgesamt 536 Zyklen als einzige Verhütungsmethode genutzt und es war zu keiner Schwangerschaft gekommen. Französische Urolog*innen untersuchten mithilfe einer anonymen Umfrage die Zufriedenheit mit TMC [Joubert S et al. Andrology 2022; https://doi.org/jcgd]. Sie befragten 63 französische Männer nach ihren Erfahrungen. Diese hatten sich vor allem für TMC entschieden, weil es sich um eine nicht hormonbasierte Verhütungsart handelt (94 %), die als natürlich gilt (78 %). 68 % der Befragten hatten die neue Methode trotz anfänglicher Bedenken nach weniger als zwei Wochen übernommen. Nachdem die Männer komplett auf TMC umgestiegen waren (n = 59), gaben sie eine signifikant verbesserte sexuelle Zufriedenheit im Vergleich zur vorherigen Verhütungsmethode an. Sie berichteten über ein großes Vertrauen ihrer Partnerinnen in TMC und ein hohes Maß an Unterstützung für die neue Methode (100 % bzw. 88 %). 59 % der Befragten hatten ein verbessertes Selbstwertgefühl, weil sie die Verantwortung für die Verhütung übernommen hatten. Der am häufigsten geäußerte negative Aspekt war Unbehagen beim Tragen der Verhütungsunterwäsche (24 %). Auf einer Skala von 1 (gar nicht zufrieden) bis 4 (sehr zufrieden) lag die Gesamtzufriedenheit mit TMC bei 3,78. Alle Befragten würden anderen Männern die Methode weiterempfehlen.

figure 1

© andriano_cz / Getty Images / iStock

Waren manche Männerunterhosen bisher allenfalls "unsexy", könnten sie künftig sogar als Verhütungsmittel dienen.