E-Zigaretten werden immer beliebter. Dass die vermeintlich harmlosere Variante des Tabakkonsums gerade für zeugungswillige Männer Konsequenzen haben kann, legt jetzt eine dänische Studie mit über 2.000 Männern der Allgemeinbevölkerung nahe. Die im Schnitt 19-jährigen Männer wurden körperlich untersucht und aus Blutproben die Marker der testikulären Funktion bestimmt. Zudem füllten die Studienteilnehmer einen Fragebogen zu ihren Rauchgewohnheiten und ihrer Gesundheit aus und gaben eine Spermaprobe ab. Der mittlere BMI der Männer lag bei 22,1 kg/m2. 52 % der Teilnehmer rauchten täglich oder gelegentlich gewöhnliche Zigaretten, 13 % nutzten E-Zigaretten, 25 % Schnupftabak und 33 % rauchten Marihuana. Bei den meisten Männern, die täglich E-Zigaretten konsumierten, enthielten die gerauchten Liquids Nikotin.

Bei Zigarettenrauchern wurden höhere Testosteronspiegel gemessen als bei Nichtrauchern (Gesamttestosteron in der adjustierten Analyse erhöht um 6,2 % bei täglichem Rauchkonsum vs. 4,1 % bei Gelegenheitsrauchern; freies Testosteron: je 6,2 % höher als bei Nichtrauchern). Zudem waren die Spermienkonzentrationen (33 Mio./ml bei täglichem bzw. 43 Mio./ml bei gelegentlichem Rauchen vs. 44 Mio./ml bei Nichtrauchern) und die Gesamtspermienzahl (103 Mio. bzw. 136 Mio. vs. 139 Mio.) reduziert. 25 Männer nutzten täglich E-Zigaretten, 139 gelegentlich und 1.057 nie.

figure 1

© Futografie / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Auch "Dampfen" schadet den Spermien.

Keinen Einfluss hatte die Intensität des Konsums auf die Hormonspiegel. Konzentration und Gesamtmenge der Spermien allerdings litten unter den Verdampfern (Spermienkonzentration: 33 Mio./ml bzw. 39 Mio/ml vs. 45 Mio./ml bei Nichtkonsumenten; Gesamtspermienzahl: 91 Mio. bzw. 128 Mio. vs. 147 Mio.). Bei den 52 Männern mit täglichem Marihuanakonsum lagen die Gesamttestosteronspiegel um 8,3 % höher als bei den Nichtkonsumenten, die Gruppenunterschiede beim freien Testosteron waren nicht signifikant. Wie beim Schnupftabak hatte die Konsummenge keinen Einfluss auf Spermienkonzentration und Gesamtzahl der Spermien. Bei letzterem fanden sich auch kaum Gruppenunterschiede bei den Testosteronwerten.