_ Penisfrakturen sind eher seltene urologische Notfälle, ihre Inzidenz wird in der Literatur mit 1/175.000 Notfallpatienten angegeben. Meist sind Unfälle beim Geschlechtsverkehr die Ursache. Türkische Urologen haben die Folgen solcher Läsionen nun bei 64 Patienten mit Penisfraktur und 28 gesunden Kontrollpersonen untersucht [Bolat MS et al. Int J Impot Res. 2017; 29: 244-9]. Im Mittel wurden die Männer dafür 39 Monate nachbeobachtet.

An langfristigen körperlichen Folgeerscheinungen waren Knotenbildungen (1,6 %), Verkrümmungen des Penis (1,6 %) und erektile Dysfunktion (7,8 %) festzustellen.

Ausgeprägter waren die psychischen Folgen. Im Durchschnitt dauerte es zwei Jahre, bis sich das Seelenleben wieder normalisiert hatte. Während dieser Zeit kam es zu signifikanten Einbußen bei der Qualität der sexuellen Beziehung sowie beim Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

Es zeigte sich aber auch, dass eine frühe, innerhalb von 15 Stunden erfolgende chirurgische Versorgung der Penisfraktur dem Verlust des Selbstwertgefühls vorbeugt. Männer, die rasch versorgt worden waren, schnitten in dieser Hinsicht besser ab als Männer, deren gebrochenes Glied erst später behandelt worden war.