Operationsziel
Multisegmentale dorsale Dekompression des subaxialen zervikalen Spinalkanals über einen weniger invasiven unilateralen Zugang.
Indikationen
Degenerative zervikale Myelopathie aufgrund einer multisegmentalen subaxialen zervikalen Stenose.
Kontraindikationen
Zervikale Kyphose oder Instabilität, bilaterale Radikulopathie bei Foramenstenose, Notwendigkeit der Laminoplastie der Halswirbel HW 2 und HW 7.
Operationstechnik
Unilateraler subaxialer Zugang mit subperiostaler Ablösung der Muskulatur auf einer Seite. Die ipsilateralen Hemilaminae werden von HW 6 bis HW 3 am Übergang zwischen Bogen und Gelenk durchtrennt und angehoben. Der Widerstandsverlust zur Gegenseite folgt üblicherweise einer Grünholzfraktur im kontralateralen Übergangsbereich von Bogen zu Gelenk. Die angehobenen Halbbögen werden mit Z‑förmigen Titanplättchen fixiert. Bei Bedarf kann die Laminoplastie durch eine unilaterale Stabilisierung und Fusion über den gleichen Zugang ergänzt werden.
Weiterbehandlung
Frühe Mobilisierung 4–6 h nach Operation, Nachbehandlung ohne HWS-Orthese.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 131 Patienten (77 Männer, Durchschnittsalter 67 Jahre) mit einer degenerativen multisegmentalen zervikalen Myelopathie über einen dorsalen Zugang operiert. Bei 52 Patienten (40 %) kam ein unilateraler Zugang zur Anwendung (Laminoplastie: n = 30; Laminoplastie/Fusion: n = 22). In dieser Gruppe war die durchschnittliche Operationszeit kürzer als bei den beiden anderen Verfahren (unilateraler Zugang 110 min; Laminektomie/Fusion 150 min; 360°-Zugang 210 min). Der postoperative europäische Myelopathie-Score (EMS) verbesserte sich von 12,8 auf 15,2. Die durchschnittliche Komplikationsrate betrug 17 % (unilateraler Zugang 9 %; Laminektomie/Fusion 18 %; 360°-Zugang 27 %).