Zusammenfassung
Operationsziel
Reposition und Retention von Radius- und/oder Ulnafrakturen durch intramedulläre Nägel zur Wiederherstellung der Form und Funktion des Unterarmes.
Indikationen
Geschlossene und erstgradig offene A- und B-Frakturen (nach der AO-Klassifikation), vorwiegend im dritten und vierten Unterarmsechstel.
Relative Indikationen: zweitgradig offene Frakturen, C-Frakturen.
Kontraindikationen
Drittgradig offene Frakturen.
Operationstechnik
Hautschnitt für Speichenfrakturen zwischen dem dritten und vierten Strecksehnenfach. Nagelung der Fragmente durch kleines Knochenfenster. Verklemmen der intramedullären Nägel.
Analoges Vorgehen bei Ellenfrakturen, bei denen die Nägel durch ein Fenster im Bereich des Olekranons von proximal nach distal eingebracht werden.
Ergebnisse
Es wurden 181 Nagelungen bei 116 Unterarmfrakturen in einem Zeitraum von 22 Jahren bei etwa 70% männlichen und etwa 30% weiblichen Patienten ausgeführt. Jüngster Patient zehn Jahre, ältester 84 Jahre. Osteosynthesen bei 37 alleinigen Radius-, 17 alleinigen Ulnafrakturen und 55 Unterarmfrakturen. Bei weiteren 17 Unterarmbrüchen wurde jeweils nur einer der beiden Knochen genagelt, der andere mit anderen Verfahren stabilisiert.
Etwa jede vierte Fraktur war offen. Pseudarthrosequote 1,1%. Refrakturen nach Nagelentfernung bei 1,2% der Patienten. Die Infektionsquote betrug 1,1%. Brückenkallus trat bei 3,9% der Patienten auf, eine Nagelwanderung bei ebenfalls 3,9%. Eine Strecksehnenruptur wurde bei 1,1% der Patienten beobachtet. Alle Komplikationen wurden operativ behandelt und heilten folgenlos aus.
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Joist, A., Baranowski, D. & Brug, E. Die Bündelnagelung bei Unterarmschaftfrakturen (am Beispiel einer Radiusfraktur). Oper Orthop Traumatol 11, 25–33 (1999). https://doi.org/10.1007/s00064-006-0080-y
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