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Mit Prof. Tobias Welte verliert die Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin einen hervorragenden Arzt, Forscher und Herausgeber.

Prof. Welte studierte an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er begann seine Ausbildung in der Inneren Medizin im Krankenhaus in Lehrte und absolvierte dann einen Forschungsaufenthalt im Brigham Women’s Hospital und an der Harvard Medical School in Boston, MA, USA. Seine Ausbildung zum Internisten, Pneumologen und zum internistischen Intensivmediziner absolvierte er an der MHH. Er war Direktor der Pneumologie und Intensivmedizin an der Universität Magdeburg und wurde 2004 Direktor der Pneumologie an der MHH.

Prof. Welte war wissenschaftlich aktiv in CAPNETZ und SepNet und war Direktor des German Center for Lung Research. In den Jahren 2008–2010 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Für die Zeitschrift Medizinischen Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin war er langjährig im Herausgeberboard aktiv.

Als Präsident der Deutschen Sepsis-Gesellschaft, der Gesellschaft für Pneumologie, der European Respiratory Society und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft konnte Prof. Welte die Entwicklung der Pneumologie, Infektiologie und internistischen Intensivmedizin entscheidend mitgestalten und ausrichten.

Generationen von Ärzten und Ärztinnen stand Tobias Welte nicht nur als Ausbilder, sondern auch als Doktorvater zur Seite. Neben seinem medizinischen Sachverstand wird vielen auch seine positive, konstruktive und optimistische Einstellung in Erinnerung bleiben.

Im Herausgeberboard der Medizinischen Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin war Prof. Welte ein guter Ratgeber und Mentor für die Gestaltung und interprofessionelle Ausrichtung der Zeitschrift. Das Herausgeberboard ist Prof. Welte für seine Arbeit, Ideen, Ratschläge und Inspiration unendlich dankbar.

Für die Intensivmediziner der DGIIN und für das Herausgeberboard der Zeitschrift ist der viel zu frühe Tod von Prof. Welte ein schwer zu verarbeitendes Ereignis. Mit ihm verlieren wir einen hochgeschätzten Kollegen und Freund.

Sein tragischer Tod trifft alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Tobias, wir werden Dich sehr vermissen!

Im Namen der Herausgeber der Medizinischen Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin sowie des erweiterten Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin

Prof. Dr. med. M. Buerke

Mit großer Bestürzung hat der Springer Medizin Verlag den Tod des geschätzten Herausgebers und Autors zur Kenntnis genommen.

Herr Professor Welte war mehr als ein anerkannter Experte seines Fachs national und international in vielen Zeitschriften und Büchern bei Springer Nature. Er hatte einen publikatorischen Gestaltungswillen, der über den Impact in der Scientific Community, den er zweifelsohne hatte, hinausging. Er wollte gesichertes und fundiertes Wissen auch in die ärztliche Praxis bringen. So war er im Jahr 2004 Gründungsherausgeber der Zeitschrift Der Pneumologe, jetzt Zeitschrift für Pneumologie; eine Funktion, die er bis zu seinem Tod innehatte, weil ihm Fortbildung in der Pneumologie ein zentrales Anliegen war. Konsequenterweise wurde er auch in das Herausgeberboard der weiteren deutschsprachigen pneumologischen Zeitschrift von Springer Medizin, Pneumo News, berufen, die er bis jetzt begleitete.

Weiterhin großen Einfluss hatte Tobias Welte in der Intensivmedizin; entsprechend wurde er im Jahr 2009 auch in das Herausgeberboard der Zeitschrift Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin eingeladen und der Verlag war sehr froh, diesen wichtigen Meinungsbildner an dieser Stelle sehen zu dürfen.

Wenn wir weiterhin unseren Blick auf das deutschsprachige Zeitschriftenportfolio von Springer Medizin wenden, so ist zu erwähnen, dass Tobias Welte im Jahr 2013 auch in das Herausgeberboard der größten Zeitschrift von Springer Medizin, Die Innere Medizin, berufen wurde. Dies reflektierte seine Bedeutung für die Innere Medizin in Deutschland insgesamt, wenngleich er im Board primär für die pneumologischen und intensivmedizinischen Themen und Schwerpunkthefte verantwortlich zeichnete.

Das alles zeigt, welchen hohen Stellenwert Herr Professor Welte auch in der deutschsprachigen Medizin hatte und wie viel Energie er in Wissensvermittlung und -weitergabe an ärztliche Kolleginnen und Kollegen steckte. Wir als Verlag sind Herrn Professor Welte unendlich dankbar für den wertvollen Input, den er an so vielen unterschiedlichen Stellen gesetzt hat, und dabei nicht nur fachlich, sondern auch menschlich brillierte. In der medizinischen Publikationslandschaft hinterlässt er eine Lücke. Es war uns immer eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten, und wir vermissen Tobias Welte schmerzlich.

Für den Springer Medizin Verlag

Dr. med. Paul Herrmann