Die internistische Intensivmedizin hat wesentliche Fortschritte in der inneren Medizin ermöglicht. Notfallversorgung, Organersatz, Organprotektion und moderne Interventionsmaßnahmen sind heute integraler Bestandteil der intensivmedizinischen Versorgung.

Die Überwachung und die Aufrechterhaltung der Organfunktionen bis hin zum Organersatz sind elementare Schritte der Intensivmedizin der letzten Jahre, sind aber gleichzeitig auch ein Spannungsfeld zwischen der Wiederherstellung der Gesundheit des Patienten und der sinnlosen Verlängerung seines Sterbeprozesses. Um die physischen, emotionalen und existenziellen Bedürfnisse des Patienten und die seiner Angehörigen zu berücksichtigen, hat sich in den letzten Jahren eine patienten- und familienbezogene Haltung in der Intensivmedizin durchgesetzt. Lebenserhalt und Lebensverlängerung sollten nicht um jeden Preis und nicht in allen Fällen das Ziel der intensivmedizinischen Behandlung sein.

Die Lebensqualität nach Entlassung aus dem Krankenhaus und das „Outcome“ stehen für die Wirksamkeit oder Effektivität der spezifischen therapeutischen Maßnahmen auf der Intensivstation. Die Qualität der modernen Intensivmedizin wird durch das medizinische Wissen, die erforderlichen manuellen Fähigkeiten und die nachhaltige Kompetenz des multidisziplinären Intensivteams bestimmt.

Neben Wissenschaft, Technik und der ärztliche Kunst ist Empathie für die Versorgung kritisch Kranker und deren Angehöriger wichtig in dieser kritischen Phase. Auch darin liegen die Anforderungen, Aufgaben, aber auch die Möglichkeiten der internistischen Intensivmedizin.

Prinzipiell geht es darum, eine Veränderung in der Intensivmedizin herbeizuführen. Nicht nur die Technik hat sich weiterentwickelt, auch unser Wissen zu möglichen Langzeitfolgen im Anschluss an eine intensivmedizinische Behandlung hat sich verändert. In diesem Zusammenhang werden in der aktuellen Kongressausgabe der Zeitschrift Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin die folgenden wichtigen intensivmedizinischen Themen dargestellt: Ethik, der alte Intensivpatient, Strukturen in der Intensiv- und Notfallmedizin, kardiogener Schock, Organersatz und Blutungskomplikationen auf der Intensivstation; alles wichtige Punkte die tagtäglich das intensivmedizinische Handeln beeinflussen. Hier hat es in den letzten Jahren neue Entwicklungen gegeben, die von den Autoren entsprechend präsentiert werden. Aber auch in Zukunft sind weitere Entwicklungen zu erwarten, die uns alle fordern werden. Nur so lassen sich Grenzen überwinden und die Versorgung der Intensivpatienten in Zukunft noch besser gestalten.