Bauchlagerung

Eine der Meilensteinstudien der letzten Jahre zum ARDS ist die 2013 im New England Journal of Medicine publizierte französische PROSEVA-Studie zur Bauchlagerung bei ARDS, in der sich eine signifikante Mortalitätsreduktion durch Bauchlagerung nachweisen ließ.

Charakteristika der Studie waren:

  1. 1.

    Es wurden nur Patienten mit einer schweren Oxygenierungsstörung (PaO2/FiO2 < 150 mmHg) eingeschlossen.

  2. 2.

    Die Bauchlagerung erfolgte sehr früh (1 h nach Randomisierung!).

  3. 3.

    Die einzelne Bauchlagerung betrug mindestens 16 h (!) und war damit sehr lang.

  4. 4.

    Alle beteiligten Zentren hatten Erfahrung mit der Bauchlagerung bei ARDS-Patienten.

Insgesamt konnte die 28-Tage-Mortalität von 33 auf 16 % signifikant gesenkt werden (entspricht in etwa einer „Number-needed-to-treat“ von 6). Aufgrund der vorliegenden Arbeit sollte die Bauchlagerung bei ARDS-Patienten mit einem Horovitz-Index von ≤ 150 mmHg mit dem beschriebenen Protokoll zum Einsatz kommen. Voraussetzung hierfür ist eine Schulung des gesamten Intensiv-Teams in dieser Lagerungsart, sowie ausreichende Personalkapazitäten (cave Extubation, Dekubiti).

Nachfolgend wurden nun bereits 4(!) Metaanalysen und ein systematisches Review zur Wertigkeit der Bauchlagerung bei ARDS publiziert. Hierbei zeigte sich als Ergebnis aller Metaanalysen, die in den Top-Intensiv-Journalen publiziert wurden, ein signifikanter Überlebensvorteil durch die Bauchlagerung für alle ARDS-Patienten, die mit niedrigen Tidalvolumina beatmet wurden.

Literatur:

Guerin C et al (2013) N Engl J Med 368:2159–2168

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