Akutes Nierenversagen nach Gabe eines gadoliniumhaltigen Kontrastmittels bei präexistenter Niereninsuffizienz Stadium II

Zusammenfassung

Hintergrund:

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel in niedriger, üblicherweise bei der Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommender Dosierung werden bei Patienten mit geringgradig eingeschränkter Nierenfunktion als unbedenklich erachtet.

Fallbeschreibung:

Es wird über eine akute Nierenfunktionsstörung nach i.v. Applikation von 0,09 mmol/kg Körpergewicht Gadoteridol bei vorbestehender Niereninsuffizienz Stadium II (Serumkreatinin 1,2 mg/dl, Kreatininclearance 55 ml/min) berichtet. Binnen 10 Tagen ging die Kreatininclearance auf < 20 ml/min zurück. Die Nierenschädigung war reversibel.

Schlussfolgerung:

Die Ursache der vorbestehenden Niereninsuffizienz war eine Bence-Jones-Proteinamie bei Leichtkettenmyelom Typ κ (90%ige Knochenmarkinfiltration mit pathologischen Plasmazellen). Möglicherweise begünstigt diese Form der Nierenschädigung den nephrotoxischen Effekt sonst unbedenklicher Mengen gadoliniumhaltiger Kontrastmittel.

Abstract

Background:

Gadolinium-containing contrast media in low concentration as normally used in magnetic resonance imaging are considered to be safe in patients with slightly impaired renal function.

Case Report:

A case of acute renal failure after administration of gadolinium 0.09 mmol/kg body weight in a patient with preexisting mild renal failure (creatinine clearance 55 ml/min) is described. The additional renal damage was partially reversible.

Conclusion:

The reason for the preexisting renal failure was light-chain disease type κ. This kind of renal damage may be especially susceptible to contrast media toxicity.