Kasuistik
Ein 36-jähriger, leicht übergewichtiger Mann wird aufgrund chronischen Hustens von seinem behandelnden Pulmologen eingewiesen. In einer ambulanten Untersuchung konnte darüber hinaus eine Laryngitis posterior diagnostiziert werden. Auf gezieltes Befragen gibt der Patient an, manchmal morgens einen sauren Geschmack im Mund zu verspüren. Typische Refluxsymptome werden verneint. In der Gastroskopie zeigen sich eine Refluxösophagitis II. Grades nach Savary und Miller mit longitudinal konfluierenden Erosionen bis in den mittleren Ösophagus und eine kleine axiale Hiatushernie. Daraufhin erfolgt die Behandlung mit einem Protonenpumpenblocker (PPI) in Standarddosierung über 6 Wochen. Der Patient berichtet über eine deutliche Verbesserung des Reizhustens, und er verspüre auch keinen sauren Geschmack mehr im Mund. Es wird ein Auslassversuch der PPI-Therapie unternommen, doch nach 2 Wochen ohne Medikation stellt sich der Patient erneut mit chronischem Husten vor. Es gelingt, im Verlauf eine Symptomfreiheit mit der Hälfte der Standarddosierung des PPI als Erhaltungstherapie zu erzielen.
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Hellmig, S., Fölsch, U.R. Gastroösophageale Refluxerkrankung: Diagnostik und Therapie einer Volkskrankheit. Med Klin 102, 373–380 (2007). https://doi.org/10.1007/s00063-007-1046-z
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00063-007-1046-z