Zusammenfassung
Neue Entwicklungen in der basiswissenschaftlichen Forschung in der Rheumatologie finden sich vor allem in den Bereichen molekularbiologische Techniken, Stoffwechselwege, experimentelle Strategien sowie bei der Umsetzung in die präklinische Therapie. Im Bereich der molekularbiologischen Techniken können mittels einer hochauflösenden molekularen Analyse kleinste Gewebekompartimente unter Verwendung der Laser-Mikrodissektion selektiv untersucht werden. Die molekulare Bildgebung ist inzwischen in der Lage, u. a. mittels albuminmarkierter Moleküle und sog. intelligenter Sonden, stoffwechselaktive Zellen und Effektormoleküle in entzündeten Gelenken selektiv in Echtzeit nachzuweisen. Die detaillierte Analyse des Effekts von Mikropartikeln, welche bei der Zellaktivierung oder der Apoptose aus Zellmembranen freigesetzt werden, zeigte einen nachhaltigen Einfluss auf die Destruktion und Entzündung im rheumatischen Gelenk. Als Schlüsselmoleküle des Einflusses der angeborenen Immunität im rheumatischen Gelenk konnten bestimmte Toll-like-Rezeptoren identifiziert werden, welche ebenfalls Entzündung und Destruktion signifikant beeinflussen können. Seitens der erworbenen Immunität konnten neue Stoffwechselwege bezüglich der autoreaktiven Plasmazellen nachgewiesen werden. Ein Teil von diesen kann langfristig im Organismus überleben und bestimmt möglicherweise das Ansprechen auf eine immunsuppressive Therapie. Im Bereich der sog. „targeted therapy“ konnten zahlreiche neue Angriffspunkte aus der molekularen Pathophysiologie erarbeitet werden. Dies betraf im Besonderen die Psoriasisarthropathie und die rheumatoide Arthritis sowie den Einsatz von Ribozymen in verschiedenen Tiermodellen. Erste präklinische Erfolge konnten auch bei gentherapeutischen Studien der rheumatoiden Arthritis des Menschen sowie bei der Prothesenlockerung erzielt werden.
Abstract
Major advances in basic-science rheumatology research have been achieved in various fields including molecular techniques, signaling pathways, experimental strategies, and in several bench-to-bedside approaches. Using lasermediated microdissection, small areas of interest in a given diseased tissue can be analyzed in a high-resolution setting. Molecular imaging, especially the combination of labeled molecules such as albumin that are metabolized by active cells together with smart probes, can be used to visualize key mechanisms in rheumatoid synovial tissue in a real-time setting. Recently discovered microparticles and Toll-like receptors have been found to be dominant players in innate immunity-driven inflammation and destruction in the rheumatoid joint. Moreover, long-lived plasma cells appear to be a major factor in resistance to immunosuppressive drugs in autoimmune disease. With regard to bench-to-bedside strategies, various targeted therapies including various gene transfer strategies yielded promising preclinical results.
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Müller-Ladner, U. Grundlagenwissenschaftliche Neuigkeiten in der Rheumatologie 2004/2005. Med Klin 100, 390–393 (2005). https://doi.org/10.1007/s00063-005-1051-z
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00063-005-1051-z
Schlüsselwörter:
- Rheumatologie
- Rheumatoide Arthritis
- Molekularbiologie
- Laser-Mikrodissektion
- Molekulare Bildgebung
- Gentherapie
- Angeborenes Immunsystem