Kasuistik.
Ein 60-jähriger Patient mit langjährigem Hypertonus, diätetisch schlecht eingestelltem Diabetes mellitus mit HbA1c-Werten von 10%, Adipositas (Körpergröße 165 cm, Gewicht 85 kg) sowie Hyperlipoproteinämie kommt nach einem 2-wöchigen stationären Krankenhausaufenthalt wegen eines erlittenen Herzinfarkts in die ärztliche Praxis. Während des stationären Aufenthalts war im Rahmen des akuten Vorderwandinfarkts eine notfallmäßige Herzkatheteruntersuchung durchgeführt worden, die eine koronare Eingefäßerkrankung mit Verschluss der LAD erbracht hatte. Das Gefäß war mittels perkutaner transluminaler Koronarangioplastie (PTCA) rekanalisiert und mit einem Stent versorgt worden. Der Patient wurde aus dem Krankenhaus mit einer Medikation, bestehend aus Acetylsalicylsäure (ASS) 100 mg, Clopidogrel 75 mg, einem Angiotensinkonversionsenzym-(ACE-)Hemmer, einem β-Blocker, einem Statin und einem Diuretikum, entlassen, nachdem er im Rahmen des Myokardinfarkts eine Linksherzinsuffizienz mit Lungenstauung sowie Beinödeme entwickelt hatte. Zurzeit ist der Patient klinisch beschwerdefrei und berichtet, dass er vor dem Akutereignis keine starke Angina pectoris verspürt habe. Beim Treppensteigen seien ihm aber schon eine gewisse Kurzatmigkeit und ein leichtes Druckgefühl in der Brust aufgefallen, denen er jedoch keine wesentliche Bedeutung beigemessen habe.
Beruflich ist der Patient vornehmlich als freier Außendienstmitarbeiter mit dem Auto unterwegs oder am heimischen Schreibtisch tätig. Sportliche Aktivitäten werden verneint, dafür werden ca. zehn Zigaretten am Tag geraucht.
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Sick, P.B., Niebauer, J. & Schuler, G. Lebenslange Nachbehandlung und Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt. Med Klin 99, 309–320 (2004). https://doi.org/10.1007/s00063-004-1044-3
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00063-004-1044-3