Nephrologie – Teil 2¶Strategien der Immunsuppression nach Nierentransplantation

Zusammenfassung.

Hintergrund: Ein früher Transplantatverlust durch eine therapieresistente akute Abstoßung ist heute sehr selten. Die schlechteren Langzeitergebnisse nach dem 1. Jahr stellen gegenwärtig das Hauptproblem dar. Das langfristige Ziel der Transplantationsmedizin ist also nicht nur die Reduktion von akuter Abstoßung, sondern auch die Reduktion von chronischem Transplantatversagen, Toxizität, Infektionen, Malignomen, Komorbidität und metabolischen Problemen. Ob es gelingt, durch neue Immunsuppressiva und neue Strategien die Inzidenz der akuten Abstoßung in der Frühphase weiter zu reduzieren, ist offen. Wichtig ist, den Langzeitverlauf sicher und stabil zu gestalten. Dies verlangt neue immunsuppressive Strategien mit Individualisierung der Immunsuppression und Reduktion von immunsuppressivaassoziierten Nebenwirkungen.

Ziel: In der vorliegenden Arbeit werden die nicht nephrotoxische Immunsuppression, die Vermeidung des Absetzens oder Reduzierens von Steroiden, das Vorgehen bei einer Abstoßungsbehandlung sowie immunsuppressive Strategien bei Hochrisikopatienten diskutiert.

Abstract.

Background: As a result of better prevention and treatment of acute rejection, 1-year kidney graft survival exceeds 90% in most centers. By contrast, the rate of attrition over the long-term did not change during the last decades. As current immunosuppressive agents lack specificity (infection, malignant disease), the search for the ideal immunosuppressive agent or drug combinations continues. The goal is to prevent chronic allograft nephropathy, toxicity, infections, malignancies, and metabolic problems. Long-term immunosuppression should be reliable and stable.

Purpose: This article is aiming to discuss current strategies such as nephrotoxicity-free therapy, avoidance or withdrawal of steroids, therapy of acute rejection, and immunosuppressive therapy in high-risk patients.