Es rauscht, es pfeift, es brummt im Ohr, und zwar nicht selten: Die Prävalenz des dekompensierten Tinnitus liegt in Deutschland zwischen 0,5 und 1 %. Die Phytotherapie gilt als interessante Therapieoption.

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Tinnitus kann ein Signal für starke Überlastung sein und hängt eng mit Schwerhörigkeit zusammen. In dem Zusammenhang kann es zu psychischer Belastung, einem Abfall der Kognition und einer Einbuße an Lebensqualität kommen. Auch Depression und Angststörung können mit quälenden Ohrgeräuschen einhergehen.

Die Palette der Risikofaktoren ist vielfältig. Bedeutsam ist deshalb eine ausführliche Anamnese, bei der auch Komorbiditäten nicht übersehen werden dürfen. Als Fundament der Therapie nannte Veronika Vielsmeier, Regensburg, die Beratung, die gegebenenfalls auch App-basiert durchgeführt werden kann. Des Weiteren finden sich im therapeutischen Repertoire hörverbessernde Maßnahmen, die Behandlung der Begleitmorbiditäten oder auch die kognitive Verhaltenstherapie, ebenso wie die Phytotherapie. Nebenwirkungen oder Kontraindikationen sind hier selten.

Die Phytotherapie ist laut dem Neurologen und Psychiater Jens Kuhn vom Johanniter Krankenhaus Oberhausen eine interessante Therapieoption auch für subsyndromale Störungen, etwa im Rahmen eines Tinnitus. Einer der am besten untersuchten pflanzlichen Extrakte bei Tinnitus ist EGb761 (Tebonin®), ein Ginkgo-Spezialextrakt. Diskutiert werden verschiedene Wirkmechanismen, darunter antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften, die Anregung der Neurogenese und eine verbesserte Mikrozirkulation in Gehirn und Innenohr.

Firmensymposium „Zusammenhang und Kognition - Wie Sie gestressten Tinnitus-Patienten gezielt helfen können“, im Rahmen des HNO-Kongresses Mannheim, 26. Oktober 2023; Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe