Patienten mit unkontrollierter chronischer Rhinosinusitis schneiden in Geruchstests signifikant schlechter ab als Patienten, deren CRS unter Kontrolle ist, wie eine Studie zeigt.

Bei 84 % der Personen mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) ist der Geruchssinn eingeschränkt. Ob sich die gestörte olfaktorische Funktion bei Betroffenen mit unkontrollierter CRS besonders stark bemerkbar macht, haben HNO-Spezialisten aus China analysiert.

An der Studie nahmen 79 Personen mit CRS teil, davon zwei Drittel Männer, die mit dem Sniffin‘-Sticks-Test auf Störungen des Geruchssinns untersucht wurden. Bei 26 von ihnen stuften die Forschenden die CRS als unkontrolliert ein (gemäß den Kriterien des European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps [EPOS]).

Unkontrollierte CRS war im Vergleich zu kontrollierter CRS mit einer signifikant erhöhten Geruchsschwelle assoziiert, auch die Unterscheidung und Identifikation von Gerüchen waren beeinträchtigt. 81 im Vergleich zu 57 % der Teilnehmenden hatten eine Hyposmie, 43 versus 14 % eine Anosmie. Objektiv bestätigen ließen sich diese Befunde in der Computertomografie bzw. Endoskopie der Riechrinne mit höherer Opazifizierung bzw. stärkerer Obstruktion.

Nach dem Abgleich von Einflussfaktoren erwies sich die Geruchsschwelle als unabhängiger Indikator für unkontrollierte CRS. Werte unter 5,95 - wenn also die sechste Verdünnungsstufe im Sniffin‘-Sticks-Test mit Butanol bzw. Phenylethylalkohol im Mittel nicht mehr erkannt wird - gelten als prädiktiv für CRS.

Fazit: „Patienten mit unkontrollierter CRS haben ein unterschiedliches Muster olfaktorischer Einschränkungen gezeigt, und eine höhere Schwelle der Geruchswahrnehmung war stark mit unkontrollierter CRS assoziiert.“

Hong J et al. Patterns of Olfactory Impairment Among Patients with Uncontrolled Chronic Rhinosinusitis. Laryngoscope. 2024; https://doi.org/10.1002/lary.31344