Ärzte einer ambulanten Einrichtung in Frederiksberg, Dänemark, haben das Globussyndrom in einer Studie näher untersucht. Die HNO-Spezialisten um Eva Rasmussen stellten dabei fest, dass 3,8 % der erstmals in die Praxis gekommenen Patienten ein Globussyndrom aufwiesen. Insgesamt handelte es sich um 122 konsekutive Patienten, in der Mehrzahl (60 %) Frauen. Sie hatten ihre Beschwerden im Mittel seit rund acht Monaten. 84 % der Betroffenen äußerten Ängste, hauptsächlich die Angst, sie könnten an Krebs erkrankt sein.

Die körperliche Untersuchung — unabdingbar in der Abklärung der Beschwerden — förderte in vielen Fällen einen pathologischen Befund ans Licht der Stirnlampe respektive des Endoskops:

  • Zeichen von Reflux auf der Schleimhaut von Hypopharynx oder Larynx (16 %)

  • entzündete Nasenschleimhaut, rhinitisch oder postinfektiös (6 %)

  • postinfektiöse Entzündung der Mundhöhle (6 %)

  • postinfektiöse Entzündung des Hypopharynx (5 %)

  • pathologische Veränderung der Schilddrüse (4 %)

  • Anspannung der Nackenmuskulatur (4 %)

  • große symmetrische Zungenmandel (4 %)

  • große symmetrische Gaumenmandeln (4 %)

  • Tonsillensteine (3 %)

  • nasale Polypen (2 %)

  • asymmetrische Gaumenmandeln (2 %)

  • Asymmetrie der Zungenmandel/Zungenbasis (2 %).

Die häufigsten Abschlussdiagnosen waren Reflux (25 %) und postinfektiöse Entzündung (22 %). Bei 28 % der Patienten allerdings war nichts Auffälliges zu finden. Hier blieben nur psychologische Faktoren als mögliche Auslöser des Globusgefühls — Angst, Depressionen, Krebsfurcht oder mit Stress assoziierte Beschwerden.

Sechs Monate später wurden die Patienten per Fragebogen befragt, ob ihre Beschwerden verschwunden seien. Das bejahten 21% und verneinten 27 %. Bei den übrigen konnte die Frage mangels Rückmeldung nicht geklärt werden. Als Prädiktoren persistierender Symptome erwiesen sich männliches Geschlecht, Rauchen und Probleme beim Atmen. Patienten, die zugleich ein Fremdkörpergefühl angaben, hatten ein geringeres Risiko für andauernde Beschwerden.

Eine maligne Erkrankung wurde bei keinem einzigen Patienten gefunden; Patienten mit entsprechenden Verdachtssymptomen (Schmerzen, Dysphagie, Gewichtsverlust) waren unter die Ausschlusskriterien für die Studienteilnahme gefallen. Eine weitere gute Nachricht: Rund 95 % der Patienten fühlten sich nach dem Besuch in der HNO-Praxis beruhigt.

Fazit: Patienten mit monosymptomatischem Globusgefühl müssen nicht befürchten, an einem bösartigen Tumor erkrankt zu sein. Bei den meisten Patienten mit Globus pharyngis lassen sich aber (benigne) pathologische Befunde im HNO-Bereich erheben, bei 28 % allerdings finden sich keine körperlichen Auffälligkeiten. Die Befragung sechs Monate nach dem Praxisbesuch könnte allerdings einem Erinnerungsbias unterliegen, hinzu kommt, was den Rücklauf betrifft, womöglich ein Selektionsbias.