Stand März 2018 waren 25 Biosmiliars von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor alllem in der Onkologie und Immunologie zugelassen; bis 2020 wird erwartet, dass sich die Zahl verdreifacht.

Bei Biosimilars handelt es sich um biologische Wirkstoffe, die einem Originalpräparat sehr ähnlich („similiar“) sind; jedoch sind sie mit diesem nicht identisch. Gleichwohl sollen Biosimiliars genauso wirksam und sicher sein, wie das Original. Der Vorteil von Biosimiliars besteht in ihrem Potenzial zur Kosteneinsparung, weil diese sehr viel günstiger als die Originalpräparate vermarktet werden.

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Da zwischen Originator und Biosimilar (in pharmakologisch unbedeutenden Komponenten) geringfügige Abweichungen bestehen können und auch der Zulassungsprozess ein anderer ist, sind Biosimilars für Arzt und Patient evtl. mit Unsicherheiten verbunden; das wiederum kann das Risiko für Nocebo-Effekte erhöhen. Indizien dafür liefern zum Beispiel Daten aus der Generika-Forschung [Weissenfeld J et al. Pharmazie. 2010;65(7):451–6], konkretere Hinweise kommen aus der Rheuma-Therapie: In einer Studie brach rund ein Viertel der Patienten nach dem Wechsel von Infliximab auf ein Biosimiliar die Therapie ab — primär, weil subjektive Beschwerden und Nebenwirkungen zunahmen. Objektive Parameter wie Entzündungsmarker oder Wirkstoffspiegel waren dagegen konstant geblieben. Die Forscher der Studie halten daher Nocebo-Effekte für nicht unwahrscheinlich [Tweehuysen L et al. Arthritis Rheumatol. 2018; 70(1):60–6]. Verhindern lassen sich diese ggf. durch eine bessere Aufklärung und eine intensivierte Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Für diese Strategie liegen positive Daten vor, ebenfalls aus der Rheumatologie [Tweehuysen L et al. EULAR. 2017;Abstr FRI0200].