Die intersektorale Versorgung wird die Arbeit der Vertragsärzte an vielen Stellen verändern. Doch Angst müssen sie deshalb nicht haben, meint Daniel Zehnich.
? Warum sollten sich niedergelassene Ärzte für die sektorübergreifende Versorgung interessieren?
Zehnich: Weil sie Veränderungen der Rahmenbedingungen bedeutet, in denen sie ihren Beruf ausüben. Die Änderungen betreffen die Abrechnung, die Abläufe in den Praxen und dadurch auch die Erträge der Praxen. Das Thema sollte also ganz oben auf der Agenda der Ärzte stehen.
? Müssen die Ärzte denn Angst haben, wenn die Grenzen zwischen den Sektoren fallen?
Zehnich: Definitiv nein! Kooperation und Vernetzung bieten sowohl für Heilberufler als auch für Patienten mehr Chancen als Nachteile. So gibt es immer wieder Doppeluntersuchungen — eine bessere Vernetzung würde das erübrigen und Ressourcen sparen, die in andere ärztliche Leistungen fließen könnten.
? Sind die Bedingungen für mehr Vernetzung überhaupt förderlich? Was ist mit dem Antikorruptionsgesetz?
Zehnich: Die generelle Herausforderung ist in der Tat, dass patientenorientierte und gesundheitsökonomisch sinnvolle Kooperationskonzepte zur integrierten Versorgung nicht unter Generalverdacht geraten. Gerade für die Beziehungen zwischen zuweisenden Ärzten und Kliniken wäre daher mehr Rechtssicherheit förderlich.
Author information
Consortia
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Springer Medizin. Kooperation bietet allen mehr Chancen als Nachteile. HNO Nachrichten 47, 50 (2017). https://doi.org/10.1007/s00060-017-5499-2
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00060-017-5499-2