Eine doppelblinde Therapiestudie bei Patienten im Alter zwischen 18 und 70 Jahren und therapierefraktärer unilateraler Menièrscher Erkrankung ging der Frage nach, ob sich die intratympanale Gabe von Methylprednisolon bei der Behandlung des Morbus Menière möglicherweise als genauso wirksam erweist wie die etablierte Therapie mit Gentamicin. Die Studienteilnehmer erhielten entweder zwei intratympanale Injektionen mit 62,5 mg/ml Methylprednisolon oder 40 mg/ml Gentamicin im Abstand von zwei Wochen. Die Beobachtungszeit betrug zwei Jahre. Der primäre Studienendpunkt war die Häufigkeit von Schwindelattacken über die letzten sechs Monate der Beobachtungszeit gegenüber den sechs Monaten vor der ersten Therapie.

Insgesamt wurden 60 Patienten randomisiert. In der Gentamicin-Gruppe kam es zu einem Rückgang der Schwindelattacken von 19,9 Anfällen in den sechs Monaten vor Therapie auf 2,5 in den letzten sechs Monaten der Beobachtungszeit. Dies entspricht einer Reduktion von 87 %. In der Methylprednisolon-Gruppe kam es zu einem Rückgang der Schwindelattacken von 16,4 auf 1,6, was einer Reduktion um 90 % entspricht. Die Behandlung wurde sehr gut vertragen.

Fazit: Die intratympanale Gabe von Methylprednisolon ist bei der Menièrschen Erkrankung ebenso wirksam wie die Gabe von Gentamicin.