Avoid common mistakes on your manuscript.
Peace-Symbol für Ukraine
Nicht nur die Beleuchtung des Hubschrauberlandeplatzes in den Nationalfarben der Ukraine bekundete die Solidarität des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier mit der Ukraine: 80 Mitarbeiter haben stellvertretend für das gesamte Krankenhaus gemeinsam ein "Peace"-Zeichen auf dem Hubschrauberlandeplatz gebildet. "Der Krieg in der Ukraine macht uns sehr betroffen und das möchten wir nicht verschweigen. Viele unserer Mitarbeiter haben direkte Kontakte, etwa Angehörige oder Freunde in der Ukraine, die direktes Leid erleben. Mit der 'Peace'-förmigen Menschenkette fordern wir Frieden für das Land", so die Klinikoberin des Klinikums Mutterhaus Elke Kirsch.
Scharfe Kritik und Solidarität: Der DBfK verurteilt "den kriegerischen Angriff auf die Ukraine" auf Schärfste. Damit stellt sich der Verband hinter die Positionen des International Council of Nurses (ICN), der den international verbrieften Schutz der Bevölkerung und von Gesundheitseinrichtungen einforderte. Auch die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz verurteilt den illegalen Überfall auf die Ukraine und zeigt sich solidarisch mit der zivilen Bevölkerung. Sie steht deutlich hinter der Petition #NursesforPeace des International Council of Nurses (ICN), der European Federation of Nurses Associations (EFN) und des European Forum of National Nursing and Midwifery Associations (EFNNMA).
#health4ukraine: Eine private Initiative aus Deutschland organisiert unter dem Hashtag #health4ukraine gezielte Hilfe. So organisiert die Initiative Spezialtransporte von Pflegebedürftigen in sichere Gebiete. Zudem werden Betroffene aus dem Kriegsgebiet an Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland vermittelt. Einrichtungen und andere Unterstützende können über www.health-h.de mit der Initiative Kontakt aufnehmen.
Pflege-Expert*innenrat tagte zum ersten Mal
Am 10. März kam erstmals der vom Deutschen Pflegerat (DPR) einberufene Expert*innenrat Pflegewissenschaft/Hebammenwissenschaft und Pandemie virtuell zusammen. Sprecher des Gremiums ist Prof. Dr. Thomas Fischer, Evangelische Hochschule Dresden. "Während der Corona-Pandemie wurde die pflegewissenschaftliche Expertise in den Beiräten und Expertenräten auf der Bundesebene kaum eingebunden. Nun hat der Deutsche Pflegerat die Initiative ergriffen und einen Expert*innenrat Pflegewissenschaft/Hebammenwissenschaft und Pandemie einberufen", teilt Christine Vogler, Präsidentin des DPR, mit. "Die politische Bühne in Berlin hat sich bei der Beteiligung der Profession Pflege in der Pandemiebekämpfung kaum bewegt - trotz eines massiven Drängens des Deutschen Pflegerats und seiner Mitgliedsverbände, sowie von Wissenschaftsverbänden." Der DPR habe jetzt ein klares Statement gesetzt und gleichzeitig aufgezeigt, "dass Deutschland Pflegewissenschaft kann und braucht. Dieses Wissen muss zum Schutz der Bevölkerung genutzt werden", so Vogler weiter. "Die Pflege in Deutschland muss greifbar werden." Ziel des Expert*innenrats ist es, eine bessere gesundheitliche Versorgung zu sichern, Qualität einzufordern und eine Allianz in der Bevölkerung für die pflegerische Versorgung zu bilden.
Pflegeeinrichtungen entlasten
Die Rekordpreise an den Tankstellen und die hohen Energiekosten belasten die Pflegebranche massiv. Darauf macht der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) aufmerksam. "Ambulante Pflegedienste müssen gerade im ländlichen Raum täglich weite Strecken fahren, um ihre Patienten zu versorgen. Verbände lassen sich nicht aus dem Homeoffice wechseln", sagt bpa-Präsident Bernd Meurer. Stationäre Pflegeeinrichtungen müssten derzeit teilweise doppelt so hohe Energiekosten tragen wie noch vor Monaten.
Mehrwertsteuererstattung: Weil Pflegeeinrichtungen ihre Kosten langfristig mit Kranken- und Pflegekassen verhandeln, können sie unerwartet auftretende hohe zusätzliche Belastungen nicht refinanzieren. "Der Gesetzgeber hat den Pflegeunternehmen immer weiter die Spielräume für eine eigenständige wirtschaftliche Planung genommen, so dass beispielsweise betriebliche Risiken in den Preisen kaum noch abgebildet werden können. Eine angemessene Finanzierung wird von Politik und Kostenträgern seit Jahren blockiert", so Meurer. Die Unternehmen könnten für unvorhergesehene Entwicklungen wie die gestiegenen Energiepreise deshalb nicht vorsorgen. Meurer fordert eine vorübergehende Entlastung der Pflegeunternehmen durch eine Mehrwertsteuererstattung bei den Energiekosten und die Möglichkeit, in schnelle Nachverhandlungen mit den Kostenträgern zu treten.
BZgA-Infos für Pflegende
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit Unterstützung des Deutschen Pflegerats (DPR) ein neues Merkblatt mit Informationen zur Corona-Schutzimpfung speziell für Beschäftigte in Pflege- und Gesundheitsberufen erstellt. Die Beschäftigten hätten ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Gleichzeitig bestehe enger Kontakt zu Menschen, die ein hohes Risiko haben, schwer an COVID-19 zu erkranken.
Der Kommissarische Direktor der BZgA, Prof. Dr. Martin Dietrich, verweist auf die besonderen Herausforderungen in Pflegeeinrichtungen beim Umgang mit der Pandemie. Das Merkblatt greife die speziellen Fragen auf. Auch im Hinblick auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht sei es eine Hilfestellung. Das Merkblatt beinhaltet unter anderem Informationen zu Auffrischimpfungen und gibt in einer Grafik einen Überblick über empfohlene Impfabstände für verschiedene Impfstoffe. DPR-Präsidentin Christine Vogler betont die besondere Verantwortung von beruflich Pflegenden: "Der internationale Kodex der Pflegefachpersonen ist klar und geeint - wir schützen die uns anvertrauten Bedürftigen und uns selbst. Ich empfehle die Impfung gegen COVID-19 wirklich jedem Menschen, der in einem Pflege- oder Gesundheitsberuf arbeitet. Sie schützt die Beschäftigten vor einem schweren Verlauf und möglichen Langzeitfolgen einer Erkrankung. Außerdem reduziert die Impfung das Risiko, Patientinnen und Patienten oder Pflegebedürftige zu infizieren." (ne)
Sternekoch in Krankenhauskantine
Im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus ist für die Mitarbeiter Schluss mit langweiligem Krankenhausessen. Spitzenkoch Jörg Thiele will das Mittagessen zur "kleinen Auszeit mit Erlebnischarakter" machen. Der Küchenchef des Hotels "Zur Bleiche" in Lübben im Spreewald, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist, arbeitet seit Anfang Februar als Projektleiter für die Mitarbeiterversorgung am größten Brandenburger Klinikum.
Erholsame Mittagspause: "Die Idee entstand bei uns im Klinikum", so Gerlinde Heller, Prokuristin der Carl-Thiem-Servicegesellschaft. Klinikdirektor Dr. Götz Brodermann wollte die Arbeitsbedingungen verbessern. Also machte sich Heller auf die Suche - und fand Thiele, der für die Stelle fast alle anderen Engagements aufgab. Er will Essen servieren, das nicht an Krankenhaus erinnert. Auch soll der Speiseplan der rund 3.000 Mitarbeiter regionaler und gesünder werden. Thiele ist nicht der einzige Spitzenkoch, der in eine Kantine gewechselt ist: Seit dem Höhepunkt der Pandemie 2020 kocht der Berliner Sternekoch Peter Frühsammer im Klinikum Bad Belzig. "Es zeigt eben auch, wie sich in der Pandemie manche Prioritäten verschieben", sagt Jörg Thiele.
Neues Bild der Pflege gesucht
"Das Bild der Pflege neu beleuchten" - das möchte die DIP GmbH mit dem Projekt KOWEP (Kompetenzkommunikation und Wertschätzung in der Pflege), das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und zusammen mit wissenschaftlichen Partnern durchgeführt wird. Mit der Online-Befragung sollen Erkenntnisse über die öffentliche Wahrnehmung der Pflege und die Darstellung innerhalb der Pflege auf einer breiten empirischen Basis erfasst werden. Gefragt wird u.a. nach der Einschätzung zu typischen Aussagen über die Pflege, den Auswirkungen der medialen Berichterstattung über den Beruf im Rahmen der Corona-Pandemie sowie zu Lösungsansätzen, durch welche Personengruppen und mit welchen Ansätzen Pflege und Pflegende in der Öffentlichkeit besser vertreten werden könnten. Pflegende, Lehrende in der Pflege sowie wissenschaftlich qualifizierte Personen in der Pflege werden gebeten, bis zum 23. April an der Befragung teilzunehmen.
Ambulante Versorgung wird ausgebaut
In Baden-Württemberg werden künftig neben Hausarztpraxen auch Primärversorgungszentren als erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen eine wichtige Rolle spielen. In den Versorgungszentren sollen die verschiedensten Gesundheitsberufe eng zusammenarbeiten: "Primärversorgungszentren bieten neben Erstberatung und medizinischer Grundversorgung auch präventive, gesundheitsfördernde, kurative, pflegerische, rehabilitative oder palliative Angebote. Unser Ziel ist es, dass jede und jeder künftig möglichst nah am Wohnort ein passendes Angebot finden kann", erklärte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha. Für den Ausbau stellt das Gesundheitsministerium weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung. Bereits 2019 und 2020 hatte das Ministerium zwei Förderaufrufe veröffentlicht.
Gemeindeschwester plus: Auch Rheinland-Pfalz stärkt die ambulante Gesundheitsversorgung. Die Landesregierung kündigte in der vergangenen Woche an, das Angebot "Gemeindeschwester plus" im Jahr 2022 auszuweiten. Man könne eine Förderung von 1,5 Fachkraftstellen für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz ermöglichen, erklärte Sozialminister Alexander Schweitzer. Über das Instrument des präventiven Hausbesuchs hätten die geschulten Pflegefachkräfte Zugang zu Hochaltrigen und könnten diesen Unterstützung und Beratung in ihrer Lebenssituation anbieten.
Community Health Nursing: Der DBfK Südwest sieht sich durch diese Entwicklung in seinen Bemühungen um erweiterte pflegerische Handlungsfelder in der Primärversorgung bestätigt. Der Verband habe die beiden Landesregierungen im vergangenen Jahr aufgefordert, die ambulante Pflege "neu aufzustellen und vielfältiger zu gestalten". Dabei habe man insbesondere auf das Konzept des Community Health Nursing (CHN) hingewiesen.
Branchentreffen in Präsenz
Fachkräftemangel, Assistenzberufe und Digitalisierung - so lauten drei aktuelle Themenschwerpunkte des diesjährigen Kongressprogramms der PFLEGE PLUS. Süddeutschlands führende Fachmesse für den Pflegemarkt findet vom 17.-19. Mai 2022 in Stuttgart statt. Über 50 Veranstaltungen bieten Heimleiter*innen, Altenpfleger*innen und Pflegepersonal die Gelegenheit, sich zu informieren, fortzubilden und auszutauschen.
Die Situation in der Pflege hat sich in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt noch einmal deutlich verschärft. Laut des Instituts für deutsche Wirtschaft (IW) fehlten 2020 und 2021 in keinem anderen Beruf so viele Fachkräfte wie in der Alten- und Krankenpflege. Mit dem im Zuge der Pflegereform eingeführten Tariflohn will die Bundesregierung den Pflegeberuf attraktiver machen. Der Branche geht dieser Vorstoß nicht weit genug.
Pflegereform in der Diskussion
Wegen ihrer Relevanz ist die Pflegereform Thema der Podiumsdiskussion zur Eröffnung der PFLEGE PLUS am 17. Mai (10.00-11.30 Uhr) auf dem Forum in Halle 4. In seiner Keynote "Assistenz für ein gutes Leben und soziale Teilhabe - Kompetenz, Profil und Attraktivität von Assistenzberufen" spricht Prof. Dr. Thomas Klie, Leiter des Instituts AGP Sozialforschung sowie Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung Freiburg und Berlin, ein hochaktuelles Thema an. Klie ist auf Einladung des Vereins zur Förderung der Assistenzberufe im Sozial- und Gesundheitswesen Caro Ass e.V. zu Gast auf der PFLEGE PLUS. Caro Ass gestaltet seit vielen Jahren die in Baden-Württemberg staatlich anerkannte, modellhafte zweijährige Ausbildung "Servicehelfer/in im Sozial- und Gesundheitswesen". Von den weit über 200 Absolvent*innen haben sich viele für Pflegefachberufe weiterqualifiziert. Servicehelfer stärken auf neue Art die Gesundheitsversorgung, ermöglichen eine gute Betreuung unterstützungsbedürftiger Menschen und stellen so Lebensqualität sicher.
Digitalisierung in der Pflege
Mit drei Vorträgen zur Digitalisierung zeigt die Evangelische Heimstiftung (EHS) ihre zukunftsorientierten Maßnahmen. Themen sind digitale Anwendungen, digitales Recruiting und ergonomisches Arbeiten mithilfe von Virtual Reality. "Wir nutzen die Chance, pflegebedürftigen Menschen ebenso wie Mitarbeitenden dadurch größere Handlungsspielräume zu eröffnen. Dabei ist es uns wichtig, dass der technische Fortschritt stets den Menschen dient", sagt Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der EHS.
Auch im Workshopraum PFLEGEaktiv und im PFLEGE PLUS Forum geht es um den technischen Fortschritt - unter anderem um "Einsatzpotenziale am Beispiel des Versorgungsszenarios Sturz im Alter". Beides sind Veranstaltungen des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digitalisierung Baden-Württemberg.
Digitalisierung greifbar machen
Digitalisierung zum Anfassen gibt es auf den Messeflächen der PFLEGE PLUS. Zahlreiche Unternehmen zeigen ihre innovativen Lösungen und Produkte für mehr Effizienz und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege - von digitaler Dokumentation und automatisierten Bestellprozessen über Telemedizin bis hin zur Unterstützung durch Serviceroboter. "Die PFLEGE PLUS sieht es als ihre Mission, diese Lösungen für das Publikum greifbar zu machen und Anwendungsbeispiele für die Praxis aufzuzeigen", sagt Claudia Döttinger, Mitglied der Geschäftsleitung Messe Stuttgart.
#ichrettedeinleben
Jährlich erleiden mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand - die dritthäufigste Todesursache. Bei einem Herz-Kreislaufstillstand zählt jede Minute. Nur in 40% der Fälle helfen medizinische Laien vor Ort und führen vor dem Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes eine Herzdruckmassage durch. Die Initiative #ichrettedeinleben setzt sich für die bundesweit verpflichtende Einführung von Wiederbelebungsunterricht spätestens ab der 7. Klasse mit jährlich zwei Schulstunden ein. Eine entsprechende Petition, die dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt wird, konnte bereits mehr als 80.000 Unterschriften sammeln. In diesem Rahmen wurden auch Gesundheits- und Bildungspolitiker*innen auf Bundes- und Landesebene zu diesem Thema kontaktiert.
Neue Partnerschaft
Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Pflege e.V. (DCGP) und das Tongji-Hospital in Wuhan, Provinz Hubei, China schließen ihre erste Kooperation. Die Zusammenarbeit basiert und konzentriert sich auf Austausch des Pflegewissens auf unterschiedlichen Ebenen. Vermittelt werden sollen Pflegetheorien und Pflegetechniken zur Verbesserung der Praxis und des Qualitätsniveaus. Ebenso soll es auch um die Erforschung von Pflegephänomenen und Klassifikationen gehen. Als Grundlage für die geplanten Forschungsarbeiten werden die ENP-Praxisleitlinien genutzt. Damit ist eine Grundlage geschaffen, im partnerschaftlich-kollegialen Vertrauen mit dem Aufbau eines deutsch-chinesischen Bildungszentrums am Universitätsklinikum des Tongji Hospitals in Wuhan zu beginnen.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Pflegepolitik in 5 Minuten. Heilberufe 74, 6–10 (2022). https://doi.org/10.1007/s00058-022-2252-z
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00058-022-2252-z
Share this article
Anyone you share the following link with will be able to read this content:
Sorry, a shareable link is not currently available for this article.
Provided by the Springer Nature SharedIt content-sharing initiative