Ein aktuelles Gutachten im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums untersuchte Ursachen für Geburtsschäden. Es zeigt auf, dass neben den individuellen Risikofaktoren der Mutter vor allem unzureichende Kommunikation und Kooperation im Team, mangelnde Erfahrung und Wissen sowie eine nicht ausreichende Personalbesetzung die häufigsten Risikofaktoren für Geburtsschäden sind. „Die Geburtshilfe in Deutschland muss sich tiefgreifend verändern. Starre Hierarchien, knappes Personal und eine steigende Arbeitsverdichtung erschweren eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit. Diese ist insbesondere in Notfallsituationen unverzichtbar. Das muss sich ändern, wenn wir beste geburtshilfliche Ergebnisse für Frauen und deren Kinder sicherstellen wollen“, so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands e.V. Im deutschen Gesundheitssystem gibt es jedoch immer noch ein hierarchisch geprägtes Verhältnis zwischen den Berufsgruppen. Nach Auffassung des Deutschen Hebammenverbands e. V. (DHV) ist die Voraussetzung für eine Verbesserung ein Abbau von Hierarchien zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Geburtshilfe. Mehr gemeinsames wissenschaftliches Arbeiten sowie ein besserer Theorie-Praxis-Transfer dieser Erkenntnisse sind nötig.