Die Kammerversammlung der Pflegeberufekammer in Schleswig-Holstein hat erstmals getagt und eine Erklärung zur Lage der Pflegeberufe in Schleswig-Holstein herausgegeben.

In der Erklärung heißt es, dass die „Toleranzgrenze der beruflich Pflegenden bereits überschritten ist. Pflegende werden über alle Maße überlastet und selbst in ihrer Gesundheit gefährdet. Wir erwarten, dass die Politik sowie die Einrichtungs- und Kostenträger im Gesundheitswesen ernsthaft zeigen, dass sie diese Tatsachen verstanden haben“.

Gefordert seien „nicht wertschätzende Worte, sondern tiefgreifende und weitreichende Entscheidungen, aus denen die Überzeugung spricht, dass Pflegefachpersonen die tragende Säule unseres Gesundheits- und Pflegesystems darstellen. Keine stationäre oder ambulante Pflegeeinrichtung kann ohne die beruflich Pflegenden am Markt sein“.

Weiter heißt es in der Erklärung, dass 40% aller derzeit registrierten Mitglieder der Pflegeberufekammer in den nächsten 10-12 Jahren in den Ruhestand gehen. Sie müssen ersetzt werden. Hinzu komme der Anteil an Pflegeassistenzberufen.

Vor diesem Hintergrund sei „davon auszugehen, dass die Versorgungssituation in Schleswig-Holstein dramatische Entwicklungen nehmen könnte, sofern ungenügende Anstrengungen unternommen werden, die Rahmenbedingungen der beruflichen Pflege umgehend zu verbessern“.

„Das muss der Anspruch aller Beteiligten sein. Dafür setzen wir uns ein und erwarten eine konstruktive Unterstützung aller Beteiligten“, heißt es abschließend.

Derzeit sind 21.441 Mitglieder bei der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein registriert.