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Die neue digitale Welt der Pflege stellen wir Ihnen in einer Serie vor. Dabei gehen wir diesen und anderen Fragen nach: Welche Erfahrungen wurden in einer Einrichtung der Altenhilfe mit assistiven Technologien gesammelt? Wie bringt ein Netzwerk Anbieter innovativer Lösungen und Pflegefachkräfte zusammen? Was kann „RoboLand“ in der Betreuung von Menschen mit Demenz bewirken?

© HASLOO / Getty Images / iStockc

Was soll ein Roboter können und wie soll er sich verhalten, damit er von älteren Menschen gut angenommen wird? Diesen Fragen widmet sich das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt NIKA seit Mitte Juni 2018.

Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg arbeitet mit vier Partnern aus Wissenschaft und Industrie zusammen, um herauszufinden, wie Roboter Senioren in ihrem Alltag sinnvoll unterstützen können.

Putzen, erinnern, alarmieren

Roboter könnten vieles übernehmen, was älteren Menschen dabei hilft, länger in ihren eigenen vier Wänden zu leben: Sie putzen zum Beispiel die Wohnung, erinnern an wichtige Termine oder lösen einen Alarm aus, wenn jemand stürzt. Gleichzeitig sind gerade Senioren oft zurückhaltend, wenn es um das Anwenden neuer Technologien geht. Hier setzt das Projekt NIKA an: In den kommenden drei Jahren erforschen die fünf beteiligten Partner aus Altenhilfe, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam, bei welchen Problemsituationen Roboter hilfreich sein könnten und wie sie aussehen und handeln sollten, damit ältere Menschen ihre Hilfe auch akzeptieren.

Ein eigener Roboter soll im Projekt nicht entwickelt werden. Vielmehr wird man bereits existierende Modelle so umprogrammieren, dass sie speziell für ältere Menschen hilfreich sind. Die erforderlichen Informationen hierfür wird der Roboter aus einer virtuellen „Bibliothek“ beziehen, in der positive Interaktionen zwischen Mensch und Roboter systematisch beschrieben werden (im Fachjargon „Interaktionspatterns“ genannt). Bestimmte Bedarfssituationen werden hier also mit Anweisungen an den Roboter verknüpft im Sinne von: „Wenn Du diese oder jene Situation erkennst, sollst Du so reagieren.“

Betreutes Wohnen als Labor

Um die Bedürfnisse von Senioren zu ermitteln und im Projekt zu berücksichtigen, wird NIKA im Betreuten Wohnen beim Wohlfahrtswerk erprobt. Schwerpunkte im Projekt:

  • Unterstützung im Haushalt

  • Training der kognitiven und physischen Fitness

  • Kommunikation und Unterhaltung

Das Projekt NIKA („Nutzerzentrierte Interaktionsgestaltung für Kontextsensitive und Akzeptanzfördernde Roboter“) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktionsstrategien“ über drei Jahre gefördert. Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg koordiniert das Verbundprojekt. Das Projekt, mit einem Volumen von 1,79 Millionen Euro (davon 88% Förderanteil durch BMBF) läuft bis Juni 2021.