_ Ein Sofortprogramm „Gute und bezahlbare Pflege für alle“ hat der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) am 9. August der Presse präsentiert. Die privaten Altenpflege-Anbieter setzen angesichts der Personalnot vor allem auf ausländische Pflegefachkräfte. In einem zweijährigen Pilotprojet sollen bis zu 15.000 ausländische Pflegefachkräfte gewonnen werden. Der AGVP plädiert für eine zentrale Anerkennungs- sowie eine Koordinierungsstelle auf Bundesebene für die Sprachförderung, die Zertifizierung von Rekrutierungsagenturen und die schnelle Visa-Erteilung. Wer innerhalb von sechs Monaten als Fachkraft anerkannt sei und einen Arbeitsvertrag mit einem Arbeitgeber in der Pflege habe, müsse ein Bleiberecht erhalten, fordert der Verband.

Zudem will der AGVP eine bundesweite zweijährige Weiterqualifizierungsoffensive für 15.000 Pflegehilfskräfte starten, gesteuert von den Bundesministerien für Gesundheit und Familie mit ausgewählten Pflegeschulen. „Nach 188 Stunden und erfolgreicher Prüfung sind Hilfskräfte qualifiziert, behandlungspflegerische Leistungen durchzuführen“, erläutert Geschäftsführerin Isabell Halletz. Dadurch könnten die von der Bundesregierung angestrebten 13.000 zusätzlichen Stellen in der Altenpflege zügig besetzt werden. Die Kosten für das Projekt schätzt der Verband auf rund 36 Mio. Euro.

Der AGVP vertritt eigenen Angaben zufolge 40.000 Mitarbeiter der umsatzstärksten privaten Altenpflege-Unternehmen.