In Niedersachsen fehlen bis zum Jahr 2030 insgesamt 51.000 Pflegefachpersonen. Von dieser Zahl geht die Niedersächsische Landesregierung aus. Dem steht eine steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen gegenüber. Im Ergebnis führt dies dazu, dass die pflegerische Versorgung nicht sichergestellt werden kann. „Aufgrund von fehlenden Pflegefachpersonen sind wir seit geraumer Zeit gezwungen, Anfragen von Patienten und Angehörigen zu Leistungen der gesetzlichen Pflege- und Krankenversicherung abzulehnen; Patienten können aus den Krankenhäusern nicht entlassen werden, da die Nachversorgung nicht sichergestellt werden kann“, sagt Frank Linnemann, Beiratsmitglied der Pflegeunternehmerinnen und -unternehmer Niedersachsen im DBfK Nordwest.

In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen kippte bereits zwischen 2014 und 2015 das Verhältnis der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Stellen und der Zahl der arbeitssuchenden Fachpersonen in der Pflege. In Hamburg war das zwischen 2010 und 2011 der Fall.

„Umso unverständlicher ist es, dass seitens der Politik nicht bessere Maßnahmen ergriffen wurden.“ Hierzu gehören eine deutliche Steigerung der Ausbildungsplätze bei gleichzeitiger Umsetzung des Pflegeberufegesetzes, die Förderung von flexiblen Ausbildungsformen, mehr Studienplätze und Stipendienprogramme für die Pflege sowie eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Vergütung, betont Linnemann.