Eine kanadische Metaanalyse hat zahl-reiche, teils beeinflussbare Faktoren dingfest gemacht, die alte Menschen für ein postoperatives Delir anfällig machen. Ausgewertet wurden 41 Studien mit knapp 9.400 Patienten ab 60 Jahren. Bei 18,7% war ein postoperatives Delir aufgetreten. Am stärksten gefährdet waren Patienten mit einem Delir in der Vorgeschichte (sechsfach erhöhtes Risiko), gefolgt von Patienten mit Gebrechlichkeit oder kognitiven Einschränkungen, mit einem vier- bzw. dreimal so hohen Risiko. Als prognostisch relevant erwies sich zudem die Anwendung psychotroper Substanzen, Rauchen, höheres Alter, ein schlechterer präoperativer körperlicher Zustand (ASA-Status) und Beeinträch-tigungen in der Alltagskompetenz (ADL) — sie führten jeweils zu einer Verdoppelung des Delirrisikos. Erhielten die Patienten Unterstützung von Angehörigen oder anderen Bezugspersonen, war das Risiko dagegen um etwa 30% vermindert.