_ Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, erklärt die elektronische Gesundheitskarte für gescheitert. Es handle sich um veraltete Technik, sagte er in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (5.4.18). Litsch hofft, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „die Digitalisierung im Gesundheitswesen auf neue Füße stellt“. Bis Ende diesen Jahres übertrete das Projekt die Kostenschwelle von zwei Milliarden Euro, sagte Litsch. Dabei sei die E-Card bereits überholt. So sehe das System der Gesundheitskarte vor, dass Patienten ihre Daten nur in der Arztpraxis einsehen können. „Sie müssen jederzeit Zugriff haben“, fordert der AOK-Chef. „Auch über ihre Smartphones.“

Die Barmer sieht auch einige Kritikpunkte, wenn es um die E-Card geht. Aber: „Das komplette System in Frage zu stellen, halten wir nicht für zweckmäßig“, erklärte ein Sprecher der Kasse auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“. Derweil erprobt die AOK ihr eigenes Modell, um Ärzte und Patienten über das Internet miteinander zu vernetzen.

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© Bernd Thissen _dpa