Das Bundesgesundheitsministerium hat den Zuwachs an Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen zwischen 2013 und 2017 von rund 28.000 auf ca. 60.000 verkündet. Diese Entwicklung muss bei aller Euphorie, aber auch mit Skepsis und Augenmaß betrachtet werden, heißt es vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Ein bereits 2016 veröffentlichtes DBfK-Positionspapier zeigt Chancen und Risiken beim Einsatz von Betreuungskräften auf.

„So begrüßenswert die Verbesserungen der Betreuung von Pflegebedürftigen durch den Zuwachs an Betreuungskräften auch sind, sie dürfen keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass es in den Einrichtungen seit langem bundesweit an Pflegefachpersonal fehlt“, betont DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel.

Der DBfK warnt davor, die Anstrengungen, Arbeitsplätze für Pflegefachpersonen in der Langzeitpflege attraktiv zu machen und so qualifiziertes Pflegepersonal zu halten, zu vernachlässigen. Nur bei einem guten Personal- und Grade-Mix sowie den entsprechenden Rahmenbedingungen könnten Betreuungskräfte einen wertvollen Beitrag für eine gute Versorgung der Bewohner leisten, so der Verband.

Leider verleite der Zuwachs an Betreuungskräften vielfach dazu, ihnen pflegerische Aufgaben zu übertragen, betont Knüppel weiter: „Das wird dann gefährlich für die zu pflegenden Menschen. Leistungen der Pflege können nicht von Personen erbracht werden, die dafür keinerlei Qualifikation haben“.