_ Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat am 6. Oktober 2017 den Entwurf des neuen Expertenstandards „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ vorgestellt. Erarbeitet wurde der Entwurf von einer vierzehnköpfigen Expertenarbeitsgruppe aus Pflegewissenschaft und -praxis unter Leitung von Prof. Dr. Martina Roes. Die renommierte Pflegewissenschaftlerin vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, DZNE, Standort Witten, hat auch gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern eine Analyse der Forschungsliteratur erarbeitet. Diese bildete die Grundlage der Expertenempfehlungen.

Wie Roes vor den rund 650 Teilnehmern der Konsensuskonferenz betonte, rückt der Expertenstandard das Bedürfnis von Menschen mit Demenz nach einem Erhalt und der Förderung ihrer Identität und der Stärkung ihres Person-Seins in den Mittelpunkt. Ziel sei es, dass jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz Angebote zur Beziehungsgestaltung erhält. Diese sollen sein Gefühl gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein, erhalten oder fördern.

Die abschließende Version wird voraussichtlich ab Januar 2018 verfügbar sein, so das DNQP. Von Januar bis Juni 2018 soll der Expertenstandard dann auch in 25 Einrichtungen der stationären Altenhilfe, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern unter Begleitung des DNQP modellhaft implementiert werden. Damit will das DNQP Aufschluss über die Praxistauglichkeit und Akzeptanz des Expertenstandards und Voraussetzungen für seine Einführung zu gewinnen.