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Franz Wagner Präsident des Deutschen Pflegerats

Die Bundestagswahl ist gelaufen. Jetzt beginnen die Koalitionsverhandlungen. Und in diesen muss eines klar sein: Beim Thema Gesundheit und Pflege müssen die professionell Pflegenden an die erste Stelle gesetzt werden. Es dürfen nicht wieder Leistungen in Gesetzen oder Verordnungen seitens des Gesetzgebers versprochen und verkündet werden, bei den nachher nicht klar ist, ob und in welcher Qualität das dafür notwendige Pflegepersonal tatsächlich vorhanden ist.

Die Spitzen des Dreiecks aus „zu wenig Personal, zu viel Belastung und einer schlechten Bezahlung“ müssen enger zusammenrücken. Denn ansonsten drohen die Gewährleistung einer hochwertigen Qualität der pflegerischen Versorgung und die Patientensicherheit endgültig auseinandergerissen zu werden. Das wäre keine gute Basis, unter der wir uns die Pflege der Zukunft vorstellen.

Der zentrale Ansatzpunkt heißt: „Ohne Pflegefachpersonen keine Pflege“. Für die Politik bedeutet dies, in Gesetzgebungsverfahren zum Pflege- und Gesundheitsbereich die Frage nach dem vorhandenen Pflegepersonal zu beantworten. Benötigt wird daher für die Pflege im Gesetzesentwurf neben der Kostenfolgeabschätzung auch eine Personalfolgeabschätzung. Es gilt, auch das große Potential zu heben, das noch darin verborgen ist, dass wir in der beruflichen Pflege bislang eine hohe Teilzeitquote haben. Außerdem müssen wir die Kollegen zurückgewinnen, die wegen der schlechten Arbeitsbedingungen aus der Pflege „geflüchtet“ sind. Dazu muss dringend die Attraktivität des Berufes gesteigert werden.

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Franz Wagner

Präsident des Deutschen Pflegerats