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Katja Kupfer-Geißler Chefredaktion katja.kupfer@springer.com facebook.com/springerpflege

Im Fernsehen läuft der Mehrteiler „Charité“ — es ist das Jahr 1888: Emil von Behring und Paul Ehrlich forschen um die Wette bei einem Robert Koch, der im Jahr zuvor in unserem Verlag den „Bericht über die Untersuchungen des Berliner Leitungswassers“ veröffentlicht hat. Ihm bereiten die hygienischen Verhältnisse in der Großstadt Sorgen. Es ist nicht so, dass nicht auch schon Frauen Medizin studieren dürfen — nur nicht in Deutschland. Von daher sind die Hierarchien klar verteilt: die Männer studieren und operieren, die Frauen pflegen und putzen. Kein Dienst soll ihnen zu gering sein, wie die Oberin in der TV-Serie betont. Selbstverständlich wird den Medizinern nicht widersprochen: Sie geben die Anweisungen. Aber die ersten Schwestern sprechen davon, sich organisieren zu müssen, wenn sie die eigene Situation verbessern wollen.

130 Jahre später gibt es zwar Ärztinnen, aber noch immer beschäftigen wir uns mit der Kommunikation zwischen den Professionen. Lola Maria Amekor, Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin, und Dr. med. Anne Pieper initiierten mit ihrem Projekt „Welcome to my world“ ein Training für das interprofessionelle Team im Krankenhaus“ (Seite 46). In HEILBERUFE berichten Sie über das Verhältnis zwischen Ärzten und Pflegenden und eine Realität, in der in unseren Krankenhäusern der Satz „Also, als Ärztin bin ich ja diejenige, die Anweisungen gibt“ anscheinend noch nicht Geschichte ist. Doch lässt sich dieses historisch gewachsene Verhältnis wirklich mit gegenseitigem Wohlwollen, Wertschätzung und Verständnis verändern? Was meinen Sie?

Viel Freude beim Fortbilden mit HEILBERUFE

Ihre

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