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… bei Lea Friedrich. Sie ist Auszubildende bei der DRK-Schwesternschaft Berlin und hat die biz Pflegekonferenz mitorganisiert.
? Wieso hast Du Dich verantwortlich dafür gefühlt, die Missstände in der Pflegeausbildung zu thematisieren?
Friedrich: Weil ich es hasse, die Verantwortung anderen in die Schuhe zu schieben und darauf zu warten, dass irgendjemand etwas ändert. Und ich kann nicht einfach die Augen zumachen und die Probleme, die mir während der Ausbildung begegnen, verschweigen.
? Was war das Ziel der Konferenz?
Friedrich: Wir wollten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir die bestehenden Probleme anpacken können. Außerdem wollten wir den Schülern die Möglichkeit geben, eigene Fragen zu stellen und Widersprüche zu diskutieren. Und ich glaube, von hier aus können wir jetzt weitergehen und Veränderungen voranbringen.
? Was waren die größten Hürden, mit denen ihr zu kämpfen hattet?
Friedrich: Zum einen haben wir die Schüler super schlecht erreicht, weil wir untereinander so schlecht vernetzt waren. Wir mussten in jeden Kurs gehen und davon berichten, was wir vorhaben. Jetzt haben wir endlich einen E-Mail-Verteiler für die gesamte Schülerschaft. Zum anderen sind uns Kollegen auch mit Unverständnis und Desinteresse begegnet. Es war sehr anstrengend, uns davon nicht demotivieren zu lassen.
? Die Ausbildung dauert nur drei Jahre. Ihr profitiert wohl nicht von den Veränderungen, die ihr anstrebt.
Friedrich: Wenn sich die Stimmung verbessert, haben wir schnell etwas davon; sowohl in der Schule als auch auf den Stationen. Und als Examinierte würden wir später auch profitieren, wenn sich jetzt die Strukturen verändern.
? Was würdest Du jungen Menschen in der Pflegeausbildung raten?
Friedrich: Bleibt dran! Es gibt einen Grund, warum ihr die Ausbildung angefangen habt. Lasst euch eure Ideale nicht nehmen, glaubt an euch selbst und entwickelt Leidenschaft für die Dinge. Das muss gar nicht unbedingt der Beruf sein. Aber schützt euch vor Gleichgültigkeit, dass nicht alles so egal ist. Damit ihr für etwas lebt.
Literatur
Das Interview führte Valentin Herfurth
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Consortia
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Springer Medizin. Nachgefragt. Heilberufe 68, 73 (2016). https://doi.org/10.1007/s00058-016-2414-y
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