Alle reden über MRSA, inzwischen werden allerdings andere antibiotikaresistente Keime zu einem größeren Problem.

Während viel über den Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und gramnegative Erreger gesprochen wird, möchte Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Köln, das Augenmerk auf Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) lenken: „Sie sind insofern ein größeres Problem als MRSA, weil uns viel weniger Medikamente zur Verfügung stehen.“ Bei den gramnegativen Erregern haben u.a. Massentierzucht und internationale Reisetätigkeit eine Zunahme von Bakterien, die Extended-Spectrum-Betalaktamasen (ESBL) bilden, verursacht. Von fast 600 Tropenreisenden kehrte einer französischen Studie zufolge die Hälfte mit multiresistenten Erregern im Darm zurück [Clin Infect Dis. 2015; 61:593–600]. „Das zeigt, dass in Indien, China und Afrika die Verbreitung bereits so groß ist, dass der Kontakt damit gar nicht zu vermeiden ist“, so Fätkenheuer.

Das Bewusstsein dafür, dass Patienten mit Infektionskrankheiten besser versorgt werden müssen, scheint zu wachsen. Sogar bei einem G7-Gipfel war die Problematik bereits Thema.