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Im Projekt „PAIN-Intervention“ wurden für die Interventionsgruppe Pflegepersonal ein Ganztagsworkshop und eine Onlinefortbildung für Hausärzte konzipiert und durchgeführt. Dabei wurden die Innovation als Gegenstand der Veränderung, das soziale System, in dem Veränderungsprozesse stattfinden und die Zeit als beeinflussende Faktoren gemäß der Diffusionstheorie von Rogers besonders berücksichtigt. Auch das Wissen der Beteiligten und ihre Überzeugung bezüglich der Neuerung spielten hinsichtlich der Annahme und Umsetzung der Innovation „Schmerzmanagement“ eine bedeutsame Rolle. In einer Kontrollgruppe wurde eine 45-minütige Basisveranstaltung zur Schmerzthematik für Pflegende sowie eine Informationsveranstaltung für Hausärzte angeboten.

Der interaktive Ganztagsworkshop wurde in zwölf Pflegeheimen eines Trägers durchgeführt und vermittelte nicht nur fachliches Wissen für examinierte Pflegende, sondern reflektierte vor allem eigene Haltungen und Einstellungen der Teilnehmenden sowie die Förderung des bewussten Umgangs mit dem Thema Schmerz. Die Basisinformation für die Kontrollgruppe wurde in Form einer Präsentation durchgeführt und vermittelte hauptsächlich Wissen zur Optimierung des Schmerzmanagements, mit dem Lernziel die Fachkompetenzen zu steigern und vorhandenes Wissen zu reaktivieren.

Mittels standardisierter Fragebögen konnten folgende Ergebnisse zur Evaluation der Fortbildungen gesichert werden: Beide Veranstaltungen wurden als sehr zufriedenstellend bewertet und in beiden Gruppen sehen sich die Pflegenden in einer bedeutenden Rolle im Rahmen des Schmerzmanagements. Signifikante Unterschiede zugunsten des Ganztagsworkshops zeigten sich insbesondere bei der Bewertung der Austauschmöglichkeiten, der erlebten Sicherheit im Umgang mit den Schmerzen der Bewohnerinnen und bezüglich der Information über nichtmedikamentöse Maßnahmen.

Folglich nehmen Methodik und zeitlicher Rahmen sowie der damit verbundene Umfang der Inhalte Einfluss auf die Bewertung. Auch die hohe Relevanz einer multiperspektivischen Umsetzung von Fortbildung wurde deutlich. Die Autoren bewerten eine handlungsorientierte und facettenreichen Wissensvermittlung positiv, zur erfolgreichen Implementierung von Innovationen sind jedoch weitere Maßnahmen, vor allem zum bewussten Umgang mit (neuem) Wissen, notwendig.